[Eigenes Exemplar]

Zum Inhalt:

Adeline – Bestsellerautorin und Hausbesitzerin des alten – und ein wenig gruseligen – Anwesens ihrer verstorbenen Großmutter, liebt die Angst. Deswegen wohnt sie auch in dem Haus, in dem vor vielen Jahren ihre Urgroßmutter ermordet wurde. Der Fall wurde nie aufgeklärt. Als Adeline durch einen Zufall die Tagebücher ihrer Urgroßmutter findet, stellt sich schnell heraus, dass ihre Großmutter einen Stalker hatte.

Was Adeline noch nicht ahnt: sie hat auch einen. Und er will sie besitzen. Ganz und gar….

Zade entdeckt Adeline bei einer Lesung und ist vom ersten Moment an fasziniert von ihr. Er will sie ganz für sich. Ihren Körper. Ihre Seele. Für immer.

Doch Zade hat eine dunkle Seele. Er ist ein Mörder. Wenn auch ein Mörder mit guter Absicht. Er jagt Menschenhändler und Kinderschänder. Kriegt er sie in die Finger, kennt er keine Gnade.

Und er wäre nicht er selbst, wenn er Adeline auf klassische romantische Art umwerben würde. Also stalkt er sie in jedem Moment. Solange, bis sie endlich die Seine wird. Für immer.

Meine Meinung:

Hmm. Wo fange ich an??? Ich habe zwei Anläufe für das Buch gebraucht und hatte ziemlich große Erwartungen, die für meinen Geschmack leider nicht erfüllt worden sind.

Die Geschichte – die zurecht im „Dark Romance“ angesiedelt ist und definitiv nur für erwachsene Leser geeignet ist, lässt mich zwiegespalten zurück.

Die Story um Zane und Adeline finde ich schwierig. Er stalkt sie in jedem Moment. Egal, ob sie im Bad ist, schläft oder sonst was macht. Mit seinen Hackerfähigkeiten und seiner exquisiten Ausrüstung ist das für ihn ein Kinderspiel.

Addie wird schnell klar, dass sie einen Stalker hat. Versuche, das zur Anzeige zu bringen, laufen ins Leere. Zade tritt in ihr Leben und macht ihr – vor allem mit Sex – klar, dass sie ihm gehört.
Irgendwann – Adeline wehrt sich zu Beginn, doch kann sie nicht leugnen, dass ihr Körper auf Zade reagiert – ist sie Wachs in seinen Händen. Auch wenn ihr Verstand ihr immer noch sagt, dass das nicht klug ist, hört sie irgendwann auf, sich gegen ihn zur Wehr zu setzen und wird so in seine Welt und sein Leben mit hineingezogen.

Die Geschichte ist hart. Voller Gewalt und voller Sexszenen. Natürlich erwartet man das bei einem Dark Romance Roman. Und obwohl ich wusste, auf was ich mich einlasse, konnte mich das Buch nicht überzeugen.

Ich konnte weder Zade noch Adeline in ihrer Verbindung spüren. Ihre Dialoge und das gesamte Miteinander der Beiden hat mich einfach nicht erreicht. Auch die Art und Weise, wie sich ihre „Beziehung“ weiterentwickelt, finde ich grenzwertig.

Dass Zade – ausgesprochen erfolgreich – Kinder und Frauen aus den Fängen von Menschenhändlern und Pädophilen befreit – ist ehrenhaft. Doch auf diesem Weg pflastern Leichen seinen Weg. Alles was er gtut, tut er, um Kinder und Frauen zu retten. Vor Monstern zu beschützen.

Und da stellt sich dann wieder die Frage: Heiligt der Zweck die Mittel? Oder eher nicht?

Das Buch regt zwangsläufig zum Nachdenken und zum Hinterfragen der eigenen moralischen Grundsätze an. Und das ist für mich auf jeden Fall ein Pluspunkt im Buch. Denn die Autorin ist beim Schreiben der Geschichte definitiv über moralische und gesellschaftliche Grenzen gegangen. Und man fragt sich unweigerlich, ob und was man eben gutheißen kann und was nicht.

H. D. Carlton nimmt bei der Beschreibung der Gewalt- und auch der Sexszenen wahrlich kein Blatt vor den Mund. Brutal, düster und explizit beschreibt sie den Missbrauch der Kinder und Frauen und beschönigt nichts. Auch die Sexszenen zwischen Zade und Adeline sind explizit und – zu Beginn – keinesfalls einvernehmlich.

Obwohl ich durchaus ein Freund von gutgeschriebenen Sexszenen bin, haben mich die Szenen zwischen Adeline und Zade eher kalt gelassen. Ich denke, dass lag hauptsächlich daran, dass ich mit beiden überhaupt nicht warm geworden bin und mich die Szenen somit ebenfalls nicht berührt haben.

Die Geschichte – welche abwechselnd aus der Sicht von Adeline und Zade erzählt wird – hat sich für mich lange hingezogen. Manche Passagen waren interessant und haben sich gut lesen lassen, aber der größte Teil der Geschichte hat mich einfach nicht geflasht. Ergänzend werden die Erzählstränge noch durch die Tagebucheinträge von Adeline Urgroßmutter. Der unaufgeklärte Mord an ihr ist ein weiterer Erzählstrang.

Die Geschichte endet – wie kann es anders sein – mit einem Cliffhanger. Und Band 2 „Hunting Adeline“ soll dem Vorgänger in nichts nachstehen, eher im Gegenteil.

Ich fand „Haunting Adeline“ schon stellenweise sehr zäh und langatmig und habe wirklich lange zum Lesen gebraucht.

Momentan kann ich mir nicht vorstellen „Hunting Adeline“ zu lesen. Aber wer weiß, vielleicht ändere ich meine Meinung noch, falls es mir mal günstig auf dem Flohmarkt begegnet.

Also, entscheidet selbst, ob das Buch die richtige Lektüre für Euch ist. Für mich war es jetzt nur zum Teil gute Unterhaltung.