[als Werbung gekennzeichnet, da Rezensionsexemplar & Verlagsverlinkung]
Zum Inhalt: Frank Baumann verbringt ein ganzes Jahr in New Orleans. Seine Frau Eva hat dort einen Forschungsauftrag an der hiesigen Universität angenommen. Er will in New Orleans endlich seinen Roman beenden, so ist sein Plan. Doch mittlerweile sind 6 Monate vergangen, er ist mit seiner Geschichte kein Stück weitergekommen. Sein Leben plätschert ohne Höhen und Tiefen vor sich hin. Doch dann ist Mardi Gras und sein Leben wird komplett auf den Kopf gestellt….
Meine Meinung:
Tatsächlich finde ich es schwierig mit der Rezension zu dieser Geschichte zu beginnen, weil sie in mir unterschiedliche Emotionen weckt.
Frank Baumann ist eine Persönlichkeit, die ich schwer greifen kann. Er hat Pläne für sein Leben und dann irgendwie doch nicht. Er will unbedingt diesen Roman schreiben. Sein Lebensziel. Aber er kommt nicht vorwärts. Überhaupt nicht. Er weiß noch nicht einmal sicher, wovon die Geschichte handeln soll. Das sein Roman erfolgreich sein wird, dass ist ihm klar. Inwieweit das zusammenpasst? Ich weiß es nicht.
Frank liebt auch seine Frau. Eine erfolgreiche Professorin. Sie bekommt ein neues, wirklich gut dotiertes Jobangebot und wünscht sich, dass Frank mit ihr geht, wenn sie die Stelle annimmt. Doch auch da ist Frank nicht wirklich klar. Will er zu ihr ziehen? Oder lieber doch nicht? Die Fernbeziehung ist doch ganz okay. Aber wirklich dazugehören tut er dann doch wieder nirgends. Das stört ihn. Und dann doch wieder nicht.
Mir hat bei ihm Ehrgeiz gefehlt. Substanz. Tiefe. Für mich blieb er die ganze Zeit farblos. Ein wenig verwirrt. Oberflächlich. Irgendwie langweilig.
„Wenn man vor einer Entscheidung steht“, fuhr sie dann fort, „tut man entweder das eine oder das andere. So oder so: das Ergebnis ist immer eindeutig. Uneindeutigkeit ist etwas, das wir erfinden, um uns das Leben unnötig schwer zu machen.“ – Seite 86
Das trifft es ziemlich genau auf den Punkt. Denn letztendlich ist es ja nun mal so. Wir kommen nur vorwärts, wenn wir Veränderungen gegenüber aufgeschlossen sind. Und viele Veränderungen beginnen mit einer Entscheidung.
Doch Frank will nichts verändern. Zumindest scheint es so. Und trotzdem sehnt er sich nach den Ergebnissen, die Veränderungen mit sich bringen.
Für mich war diese Lethargie, die ihn umgibt, schwer auszuhalten. Gerade weil ich das Gefühl hatte, er ist zum einen unglücklich in seinem Dasein, und zum anderen, weil ich das Gefühl habe, dass er sein Leben verschwendet mit „Nichts“. Denn die Zeit, die uns zum Leben bleibt, ist endlich. Sie ist kostbar und sollte angefüllt sein mit Momenten, die uns etwas bedeuten. Mit Momenten, die uns glücklich machen. Frank Baumann wirkt auf mich wie ein Mensch, der nicht weiß, wie man glücklich sein kann.
Doch manchmal hat man überhaupt keinen Einfluss, auf (den Beginn von) Entscheidungen und Veränderungen. Zumindest nicht, wenn sie von anderen Personen getroffen werden. Und so fängt Franks Leben an Mardi Gras an, sich zu drehen an und er wird gezwungen, sich für einen Weg zu entscheiden…
„Immer, wenn ich hierherkomme, erinnert mich dieser Ort daran, wie schnell alles gehen kann. Das wir jeden Tag so leben, als wüssten wir, dass wir abends nach Hause gehen und alles gut sein wird. Tief in uns drin wir aber, dass das nicht stimmt. Wenn ich hier bin, kann ich das deutlich spüren.“ – Seite 113
Trotz meiner Schwierigkeiten, mit Frank warm zu werden, war die Erzählung kurzweilig. Die detaillierten und auch sehr unterhaltsamen Beschreibungen von New Orleans, den faszinierenden Bewohnern, geschichtlichen Hintergründen und Mardi Gras haben mich schnell in ihren Bann gezogen. Und ich denke, irgendwann möchte ich mir die Stadt wirklich mal anschauen…
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Ich bedanke mich recht herzlich beim Verlag duotincta für das Rezensionsexemplar.
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