[als Werbung gekennzeichnet, da Rezensionsexemplar/Verlinkung]
12.04.2020 ausgelesen!
Zum Inhalt:
Berlin in den 30iger Jahren. Das Leben für Amanda und Julius Sternberg wird immer schwieriger. Zuerst werden die Bücher aus Amandas geliebten Buchladen „Büchergarten“ verbrannt, dann werden in der Reichspogromnacht alle jüdischen Geschäfte und Synagogen zerstört. Selbst sein Beruf als anerkannter Kardiologie kann Julius nicht mehr davor retten, nach Sachsenhause deportiert zu werden. Amanda ist verzweifelt. Sie bleibt mit den beiden zwei kleinen Mädchen zurück. Gelähmt vor Angst weiß sie nicht, was sie nun tun soll. Eines Tages klingelt ein ehemaliger deutscher Patient ihres Mannes an ihrer Tür und überreicht ihr Unterlagen und einen Fluchtplan. Und einen Brief ihres Mannes, der mittlerweile in Sachsenhause verstorben ist. Er hat es geschafft, für die beiden Mädchen eine Schiffspassage nach Kuba zu organisieren. Doch in Hamburg angekommen, schafft es Amanda nicht, sich von der vierjährigen Lina zu trennen. So übergibt sie die sechsjährige Viera einem mitreisenden Ehepaar und flieht mit Lina nach Frankreich. Doch auch da sind sie nicht sicher….
Meine Meinung:
Das Cover stimmt einem gleich auf die Geschichte ein. Man sieht ein kleines Mädchen mit dem Rücken zum Leser allein an einem einsamen Ort stehen. Vermutlich würde mich das Cover in Verbindung mit dem Titel in einem Buchladen sofort ansprechen. Es ist für die Geschichte definitiv gut gewählt.
Der Schreibstil ist wirklich gut. Der Autor versteht es, mit wenigen Worten und seiner klaren Sprache uns Leser direkt zu Beginn der Geschichte für die Lektüre zu interessieren.
Ich musste die Geschichte zwischendurch immer wieder zur Seite legen, weil ich die Grausamkeit, die Amanda und ihrer Familie widerfahren ist, kaum aushalten konnte. Immer in dem Wissen, dass diese Geschichte so ähnlich oder anders tausendfach wirklich passiert ist und viele Menschen ihr Leben und ihre Liebsten in dem grausamen Krieg verloren haben.
Die Vorstellung, eines meiner beiden geliebten Kinder auf eine so gefährliche Reise in ein fernes Land schicken zu müssen und nicht zu wissen, ob ich es jemals wieder in meine Arme schließen kann, ist mir unerträglich.
Der Schreibstil ist wortgewaltig und Armando Lucas Correa lässt in den Köpfen seiner Leser die Schrecken der Naziherrschaft in detailliert beschriebenen Bildern entstehen. Die einzelnen Charaktere sind lebensnah beschrieben. Die Angst, die Trauer, die Grausamkeiten des Krieges – all das spürt der Leser beim Eintauchen in dieses Buch. Ich vermochte nicht, die Geschichte aus der Hand zu legen.
Ein wirklich sehr ergreifendes Buch – nicht nur, was die Geschichte betrifft, sondern auch die geschichtlichen Hintergrundinformationen, die dieser fiktiven Geschichte zugrunde liegen.
Eine sehr ergreifende Familiengeschichte aus einer dunklen Zeit.
Ich bedanke mich sehr herzlich bei der Bloggerjury für das Rezensionsexemplar.
Infos zum Buch:
Hardcover mit 348 Seiten
Eichborn Verlag
Erscheinungsdatum: 30.04.2020
ISBN-Nummer: 978-37325-8594-6
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