[Eigenes Exemplar]

Zum Inhalt:

Die Klimakatastrophe erwischt die Menschen mit voller Wucht. Wasser wird immer knapper. Alle Sparmaßnahmen reichen nicht aus. Dann beschließt die kalifornische Regierung mitten im Sommer, die Wasserversorgung in Kalifornien komplett stillzulegen.

Zu Beginn macht sich niemand große Sorgen, schließlich soll man ja Ruhe bewahren und das Wasser wird sicherlich bald wieder angestellt. Doch als immer mehr Zeit verstreicht und das fehlende Wasser langsam für alle Menschen in Kalifornien lebensbedrohlich wird, wird allen klar, dass es nun um Leben und Tod geht…

Meine Meinung:

Kurzversion: Extrem spannend und zu dicht an der Realität.

Die Klimakatastrophe begleitet uns alle mittlerweile jeden Tag. Naturkatastrophen, schmelzende Eisberge, Klimaerwärmung. Die Liste ist unendlich lang.

Neil Shusterman hat gemeinsam mit seinem Sohn Jarrod dieses Thema aufgegriffen und mit „Dry“ einen Jugendroman geschrieben, der beim Lesen niemanden kalt lassen wird.

Hauptperson in der Geschichte sind Alyssa und ihr Klassenkamerad Kelton, die gemeinsam mit Alyssas kleinem Bruder Garrett nach dem Verschwinden ihrer Eltern ums Überleben kämpfen. Keltons Eltern haben schon lange mit solch einer Situation gerechnet und sind bestens darauf vorbereitet. Als Keltons Bruder jeodch durch ein tragisches Unglück ums Leben kommt und Kelton‘s Eltern sich weigern, gemeinsam zum Fluchtbunker zu fahren, machen sich die drei allein auf den Weg.

Mehr als einmal kommen die drei in brenzlige und lebensgefährliche Situationen. Mehr als einmal scheint der Tod näher als das Leben.

Irgendwann sind sie nicht mehr zu dritt, sondern Jacqui und Henry ergänzen aus unterschiedlichen Motiven die Gruppe. Fünf unterschiedliche junge Menschen mit unterschiedlichen Werten und Zielen. Eine explosive Mischung in einer lebensgefährlichen Situation. Es begegnen ihnen hilfsbereite Menschen und Menschen, die bereit sind, sie für einen Schluck Wasser zu töten. Bei jeder Begegnung weißt Du nicht, was Dich erwartet.

Die Geschichte wird aus den verschiedenen Perspektiven der Protagonisten erzählt. Zu Beginn hauptsächlich aus Alyssas Sicht. Später wechseln die Erzählperspektiven häufiger.

Die Geschichte hat mich noch lange beschäftigt. Was würde ich in der Situation tun? Wie weit bin ich bereit zu gehen, um mich und meine Lieben zu schützen? Wann schiebt man die eigenen Werte und Moralvorstellungen und auch das eigene Bild von sich beiseite und tut alles, um zu überleben? Wo ist da die Grenze?

Die Geschichte hat mich lange nicht losgelassen und ich kann sie Euch nur empfehlen.

Ein brandaktueller Roman über ein sehr ernstes Thema, dessen dystopische Handlung auch hier irgendwann Realität werden könnte, wenn wir es nicht bald schaffen, dem Umweltschutz und Klimaschutz mehr Prioritäten einzuräumen. Gemeinsam. Unser eigenes Handeln zu überdenken.

Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2020