[Rezensionsexemplar]

Zum Inhalt:

Vor 20 Jahren sind die drei Freundinnen von Olivia nach einem Unfall verschwunden und nie wieder aufgetaucht. Olivia hat den Unfall schwer verletzt, aber nie verwunden. Seither fragt sich eine ganze Kleinstadt, was mit den drei Mädchen geschehen ist.

Kurz vom Jahrestag kommt die Journalistin Jenna in die Stadt, um einen Podcast über jene regnerische Nacht vor 20 Jahren zu machen und versucht, Olivia und die anderen Stadtbewohner zu Interviews zu bewegen. Das ist leichter gesagt als getan. Denn nicht jeder Stadtbewohner möchte, dass die Journalistin herumschnüffelt. Mancher hat etwas zu verbergen und würde über Leichen gehen, um die Geheimnisse der Stadt zu bewahren…

Meine Meinung:

Der 407 Seiten umfassende Roman spielt an fünf aufeinanderfolgenden Tagen.
Die Geschichte wird zum einen aus den Perspektiven von Jenna und Olivia erzählt und zum anderen – in einem kursiven Schriftbild gibt es einen weiteren Handlungsstrang, der zeitlich nicht wirklich einzuordnen ist, mit Personen, die ebenfalls scheinbar keine Verbindung zum eigentlichen Roman haben.  Natürlich ist dem nicht so. Aber das klärt sich dann erst zum Ende hin auch auf. Aber zu Beginn war keine Verbindung ersichtlich.

Es ist mein erstes Buch der Autorin Claire Douglas und ich bin angenehm überrascht. Der Schreibstil ist fesselnd und nicht zu brutal. Die Atmosphäre der Geschichte ist sehr gut eingefangen: düster, ungewöhnlich. Aber nicht allzu blutig. Es scheinen seltsame Dinge in der Kleinstadt zu geschehen. So mancher glaubt an Außerirdische und Übersinnliches. Auch wenn schnell klar wird, dass das nicht wirklich begründet ist, bleibt lange im Dunkeln, wer denn nun wirklich seine Finger damals und auch heute im Spiel hat.

Olivia hat beim Lesen mein Mitgefühl geweckt. Nie über das Erlebte hinweggekommen, lebt sie ein recht freudloses und zurückgezogenes Leben. Ihre Schmerzen erinnern sie täglich an den Unfall. Ihre Beziehung zu ihrem Langzeitfreund Wesley ist nicht mal im Ansatz romantisch, sondern eher pragmatisch, wobei Wesley sich schon relativ schnell zu Beginn als sehr unangenehmer Zeitgenosse entpuppt. An dieser Stelle hätte ich Olivia gern gesagt, dass sie dringend das Weite suchen sollte.

Jenna ist eher nicht so, wie man sich eine typische Journalistin vorstellt: bissig, geht über Leichen, um an Informationen zu kommen. Im Gegenteil. Sie ist mitfühlend, interessiert und auch, wenn sie nicht lockerlässt, so geschieht das aus eine respektvolle und mitfühlende Art.

Sie hat ihre eigenen familiären Sorgen und Nöte und das lässt sie sehr menschlich und respektvoll erscheinen. Sympathisch. Von der ersten Seite an. Das fand ich sehr angenehm.

Ich möchte nicht zu viel verraten, sonst würde ich einen Teil der Spannung, die sich sehr schnell aufbaut und lange anhält, vorwegnehmen. Ich habe lange mitgefiebert, was denn nun wirklich mit den verschwundenen Mädchen geschehen ist und meine Vermutungen haben sich nur teilweise bestätigt.

Ich habe mich die ganze Zeit bestens unterhalten gefühlt und das Buch an zwei Tagen ausgelesen. Es ist eine spannende Geschichte. Von mir gibt es eine Leseempfehlung für „Girls Night – Nur eine kenn die Wahrheit“

Ich bedanke mich herzlich beim Penguin Verlag und dem Bloggerportal für das Rezensionsexemplar.