[Eigenes Exemplar]
Zum Inhalt:
Tom ist endlich glücklich. Beruflich nimmt er eine Auszeit. Privat läuft es super mit Jenny und ihrem kleinen Sohn. Seine an Alzheimer erkrankte Mutter ist versorgt. Alles läuft ganz rund. Doch dann holt ihn die Vergangenheit wieder ein und plötzlich taucht ein Halbbruder väterlicherseits namens Henk in Toms Leben auf. Doch damit nicht genug: Henk ibt keine Ruhe und forscht weiter und findet weitere Halbgeschwister. Tom beginnt den Spuren seines Vaters zu folgend und deckt ein großes Geheimnis auf, das sein Leben verändert.
Meine Meinung: Mich hatte vor einigen Monaten ja schon der erste Band „Stay away from Gretchen – Eine unmögliche Liebe“, bei der wir das Leben von Toms Mutter begleiten durften, sehr berührt und begeistert und nun habe ich den zweiten Teil der Geschichte gelesen.
Im zweiten Teil geht es um das Leben von Toms Vater Konrad. Geboren 1928, verliert er früh zuerst den Vater, dann im zweiten Weltkrieg seine gesamte restliche Familie. Als Waisenkind hat er es nicht leicht, doch er kämpft sich durch und begegnet als junger Mann Gretchen, die ebenfalls traumatisches erlebt hat. Er verliebt sich in die junge Frau und kämpft lange Zeit um ihre Zuneigung. Aus dieser Verbindung entspringt Tom.
Die Geschichte spielt wieder in zwei Zeiten: da ist zum einen das heutige Leben von Tom und Jenny, der sich mit dem plötzlichen Auftauchen des Halbbruders und dem Entdecken des Geheimnisses um seinen Vater sehr beschäftigt und der Teil der Geschichte, der das Leben seines Vater – beginnend in den 30iger Jahren bis zu seinem Tod – behandelt.
Der Schreibstil ist – wie auch schon im ersten Teil dieser Familiengeschichte – absolut fesselnd und ich vermochte das Buch kaum aus der Hand zu legen.
Ich mag Euch nicht zu viel verraten, denn ich will ja nicht spoilern, aber so viel: ich habe mich oft gefragt, wieso die Menschen so grausam waren. Dieser Krieg 1939 bis 1945 hat so viel Grausamkeiten geschehen lassen. Das ist mir durch das Buch wieder einmal sehr bewusst geworden.
Und ich frage mich, wie Menschen über solche Erlebnisse jemals hinwegkommen können. Und warum Menschen so einander so schlimme Dinge antun. Das frage ich mich immer wieder. Auch bei diesem Buch.
Aber lest es selbst. Die Geschichte geht absolut nah. Die Momente in der Gegenwart lassen die Geschichte ein wenig weniger düster erscheinen, als sie wäre, wenn sie nur aus Konrads Leben bestünde und die heutige Zeit und das Leben von Tom, Jenny und Henk keine Rolle spielen würde. So gab es zwischendurch immer wieder Momente, die einen kurz aus der dunklen Zeit des Krieges und der Nachkriegszeit auftauchen ließen. Das fand ich persönlich sehr angenehm und nahm der Geschichte einen Teil der Schwere.
Ich kann Euch das Buch nur ans Herz legen. Aber dann lest auch den ersten Teil der Geschichte von Susanne Abel. Das hilft Euch, Gretchen im Buch besser zu verstehen. Den Link zur Rezension findet ihr hier.
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