[Rezensionsexemplar]
Zum Inhalt:
Eines Tages findet Darcy Lee beim Versteck spielen zuhause eine alte Kiste, in der sich Bilder, Briefe und ein kleines Lederherz befinden. Sie ist neugierig und fragt nach, was das alles ist. Und so erfährt Darcy Lee von der Geschichte ihrer jüdischen Großeltern, die während des zweiten Weltkrieges im KZ den Holocaust überlebt haben.
Meine Meinung:
Genie – eigentlich ein verwöhntes junges Mädchen – dass mit ihren Eltern und Geschwistern in einer guten Wohngegend in Krakau lebt. Das Einzige, was sie wirklich interessiert, ist Klavierspielen und sie träumt von der baldigen Aufnahme im Konservatorium.
Doch dann werden sie und ihre Familie ins Ghetto deportiert. Plötzlich sind Hunger, Armut, Angst und Tod ihre ständigen Begleiter. Im Ghetto lernt Genie den jungen Pianisten und Mediziner Feliks kennen und lieben. Die beiden heiraten – trotz widriger Umstände – noch im Ghetto.
Doch dann wird Genie nach Auschwitz deportiert. Ungewiss, ob die beiden sich noch mal wiedersehen werden. Ungewiss, ob sie ihre Familie noch einmal wiedersehen wird.
Ich mag über das Buch nicht urteilen. Das steht mir nicht zu. Die Familienverhältnisse und die Namen von Genie und ihrer Familie fand ich am Anfang ein wenig verwirrend und habe etwas gebraucht, um alle auseinanderhalten zu können.
Die Geschichte von Genie und ihrer Familie – stellvertretend für sechs Millionen Menschen – hat mich sehr lange noch nach dem Lesen beschäftigt.
Die Liebe und die Hoffnung der beiden, die die ganze Zeit überdauert – in dem festen Glauben, einander wiederzusehen, hat mich tief berührt.
Die im Buch aufgeführten Gräueltaten haben mir Gänsehaut gemacht. Und lassen mich mit Schrecken daran denken, dass in fast jedem europäischen Land immer wieder und immer stärker ein Rechtsruck zu verzeichnen ist. Rassismus, Diskriminierung und Hass an der Tagesordnung sind.
Ich lese häufiger Bücher über den Holocaust und eines haben alle gemeinsam: sie sind voller Grausamkeit und lassen mich jedes Mal mit der Frage zurück, wie Menschen einander solche Dinge antun können.
Wie kann man jemanden anblicken und ihn dann einfach erschießen? Einfach so. Weil er die falsche Religion hat. Oder weil er einfach zu falschen Zeit am falschen Ort ist. Oder einfach so. Weil es für diese Menschen auch einfach keinen Grund braucht, um einen anderen Menschen zu töten. Einfach, weil man es eben kann. Weil man die Macht hat.
Und ich frage mich, wie Genie und Feliks und all die anderen Überlebenden mit all diesen erlebten Grausamkeiten leben konnten. Ein einigermaßen normales Leben in der Nachkriegszeit führen konnten. Familien gründen. Kinder kriegen. Wie lebt man mit diesen Erinnerungen und Bildern weiter? Das übersteigt vollkommen meine Vorstellungskraft.
Das Buch ist wichtig. Gerade in der heutigen Zeit. Es ist berührend. Es ist grausam. Es ist voller Liebe und voller Hoffnung. Voller Traurigkeit. Voller Abschiede.
Ich lege Euch das Buch sehr ans Herz. Es ist ein überaus wichtiges Zeitdokument über eine der dunkelsten Zeiten in unserer Geschichte. Und es ist eine Geschichte über Hoffnung. Hoffnung in dunkelsten Zeiten und einer großen Liebe.
Ich bedanke mich herzlich beim Bloggerportal und dem Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar.
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