Zum Inhalt: Seit Emmy denken kann, ist Nachbarssohn Oliver ihr allerbester Freund. Er ist am gleichen Tag wie sie geboren und wohnt schon sein ganzes Leben nebenan. Die beiden sind unzertrennlich. Daran wird sich niemals etwas ändern, davon ist Emmy überzeugt. Doch nach der Trennung seiner Eltern wird der siebenjährige Oliver von seinem Vater entführt und bleibt verschwunden. Emmy gibt die Hoffnung nicht auf, dass sie Oliver eines Tages wiedersieht. 10 Jahre später ist es soweit….
Meine Meinung:
Die Geschichte ist aus Emmys Sicht geschrieben. Emmy hat es seit Olivers Verschwinden nicht leicht, ihre Eltern haben große Angst davor, sie zu verlieren – was vielleicht irrational sein mag, aber Ängste sind ja grundsätzlich nicht rational. Sie schränken Emmys Leben stark ein und Emmy rebelliert dagegen – durch ihr heimliches Surfen, und ihre heimliche Anmeldung an einem College weiter weg. Das führt natürlich zu Konflikten innerhalb der Familie. Emmy ist ein starker Charakter, sie weiß, was sie will im Leben, nur traut sie sich nicht immer, ihren Eltern gegenüber dafür einzustehen. Denn Olivers Verschwinden hat auch sie geprägt. Nicht nur Olivers Familie leidet unter dem Verlust, auch seine Freunde und deren Familien haben dadurch ihre Unbeschwertheit verloren.
Als Oliver zurückkommt ist Emmy unsicher, sie hofft, den siebenjährigen Oliver zu treffen, doch der ist für immer verschwunden. Es dauert, bis sich die beiden wieder angenähert haben und gemeinsam eine neue Basis für ihre Freundschaft finden. Doch auch, wenn das nicht leicht ist, gibt Emmy nicht auf und das ist etwas, was sie mir ungeheuer sympathisch gemacht hat.
Für Oliver ist alles ungleich schwerer. Jahrelang glaubte er, seine Mutter habe ihn verlassen und plötzlich ist er zurück. Die Vergangenheit aufzuholen scheint unmöglich und er selber vermisst das Leben, dass die letzten 10 Jahre seins war. Das ist schwer. Doch mit Hilfe von Emmy und seiner Kindergartenfreunde Caro und Drew (die beiden sind übrigens wirklich gute Freunde für Emmy und Oliver), schafft er es, sein Leben neu zu definieren. Ich bewundere Oliver dafür, dass er versucht, aus seiner Situation das Richtige zu machen, obwohl er selber ein Opfer der Umstände wurde und es sicherlich einfacher wäre, damit zu hadern, statt eben zu versuchen, das Beste daraus zu machen.
FAZIT:
Eine wunderbare, ruhige und doch emotionale Geschichte über das Erwachsenwerden, über Freundschaft, Hoffnung und die erste Liebe. Und darüber, erkennen zu müssen, dass auch Eltern falsche Entscheidungen treffen und Fehler machen und eben nicht perfekt sind. Das (über-)behüten nicht immer das Richtige ist, denn Kinder brauchen Flügel und Wurzeln, um glücklich zu sein.
7 von 10 Sternen!
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