Melissa Keil – Zusammen sind wir unendlich
[Eigenes Exemplar]
Zum Inhalt:
Sophia ist ein Mathegenie und sozial sehr unbeholfen, was auf der Highschool nicht wirklich hilfreich ist. Zum Glück hat sie wenigstens eine Freundin, die sie durch den täglichen Highschool-Dschungel durchmanövriert. Doch Elsie will zum Studium in die USA ziehen.
Und dann ist da noch Josh, der Hobbymagier, der Sophia schon lange insgeheim sehr mag und mit kleinen und größeren Zaubertricks versucht, Sophias Herz zu gewinnen.
Sophia gewöhnt sich langsam an ihn und auch sie verspürt Schmetterlinge im Bauch, doch ihre Unbeholfenheit im Umgang mit Menschen und Gefühlen.
Meine Meinung:
Die Geschichte, die sowohl aus der Sicht von Sophia, als auch aus der Sicht von Josh erzählt wird, ist eine angenehme und liebevolle Geschichte über das Erwachsenwerden und dessen Tücken.
Die verschiedenen Erzählperspektiven werden mit einem passenden Bild klar definiert, so dass man leicht sieht, wer jetzt die Geschichte weitererzählt.
Sophie ist überfordert mit dem Teenagerleben und den gesellschaftlichen Konventionen. Ihr Gehirn funktioniert anders und mit Sachinformationen kann sie super umgehen. Mit Emotionen und den gängigen Verhaltensweisen anderer Menschen eben nicht. Dadurch hat sie eigentlich nur eine gute Freundin. Eben diese, die nun in die USA ziehen will, um zu studieren. Das überfordert Sophia ein Stück weit.
Josh ist da das Gegenteil. Größer Freundeskreis mit einem Faible für Zaubertricks. Und genau diese Tricks sind es, mit denen es ihm gelingt, Sophias Herz zu erobern.
Doch diese frische Liebe entfremdet Sophia von Elsie, so dass es fast zum Bruch zwischen den beiden kommt. Gleichwohl ist Sophia mit den ganzen Emotionen überfordert und zieht sich dann auch von Josh zurück.
Sophie ist ein sympathischer Charakter, ihre Überforderung im Umgang mit Menschen kommt mir in manchen Situationen sehr bekannt vor. Wahrscheinlich geht es vielen Menschen so. Menschen sind aber auch oftmals kompliziert und es gelten unausgesprochene Regeln, die jedoch nicht jedem klar sind. Dadurch eckt Sophie oft an und wird ausgegrenzt.
Während Sophia für ihre Mitschüler so aussieht, als ob sie niemals Emotionen durchlebt, sondern einfach nur ein sachliches und emotionsloses Wesen sei, ist eben genau das Gegenteil der Fall. Die Emotionen in ihrem Inneren sind in Aufruhr, doch wie sie sie zeigen und auch kommunizieren soll, ist ihr einfach nicht klar. Und damit auch unmöglich. Und es ist ok.
Es wäre so viel leichter, wenn jeder Mensch einfach so angenommen werden könnte, wie er eben ist. Wenn wir eben nicht „so oder so“ sein müssen, um der Norm – wie auch immer sie aussieht – zu entsprechen.
Dank Josh fällt es ihr die ganze Sache mit den Gefühlen mit der Zeit ein wenig leichter. Denn Menschen, die uns etwas bedeuten und inspirieren, helfen uns auch dabei, uns weiterzuentwickeln. Und das kann man bei Sophie gut beobachten.
Die Geschichte ist angenehm zu lesen und zeigt einmal mehr, wie gut wir daran tun, Menschen so anzunehmen, wie sie sind, denn sie bereichern und auf eine Art und Weise, die wir nicht erleben würden, wenn wir nicht mal bereit sind, über unseren eigenen Tellerrand zu schauen.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung für alle Fans von Jugendromanen.
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