[Werbung / Rezensionsexemplar]
Zum Inhalt: Dawn flieht vor ihrem gewalttätigen Partner Victor quer durch Amerika. Der Zufall führt sie zur Monkey Bar in Greenwater Hill. Beim Versuch, sich heimlich in die Bar zu schleichen, wird sie vom Besitzer Bruce erwischt. Sie beteuert, nichts stehlen wollen, aber keinen anderen Ausweg zu haben, als sich dort zu verstecken. Bruce glaubt der jungen verängstigten Frau und beschließt, ihr bei sich ein Dach über dem Kopf zu geben. Etwas an ihr fasziniert Bruce und im Lauf der Zeit kommen sich die beiden näher und Dawn fasst langsam Vertrauen. Doch dann taucht Victor plötzlich auf….
Meine Meinung:
Die Greenwater Hill Reihe ist eine Romanreihe mit Kleinstadtflair, charmanten Bewohnern und jeder Menge Freundschaft und Liebe. In jeden neuen Roman trifft man bekannte Personen. Das macht die Romane so wundervoll.
In dieser Geschichte lernen wir Bruce näher kennen. Barbesitzer und ein beliebtes Mitglied der Kleinstadtgemeinschaft. Und ewiger Single. Zufrieden mit seinem Leben. Doch dann trudelt Dawn in sein Leben und die junge Frau hat Schreckliches erlebt. Ihre Beziehung zu ihrer vermeintlich großen Liebe Victor war geprägt von Gewalt. Psychisch und physisch. Sie hat Todesangst.
Bruce tut instinktiv das einzig Richtige, als er ihr begegnet. Er bietet ihr seine Hilfe an. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden beginnt behutsam, denn Dawn hat Schlimmes erlebt und Vertrauen zu einem anderen Menschen zu fassen, ist schwer. Sehr schwer.
Sich einzugestehen, dass sie etwas für Bruce empfindet, verlangt ihr eine Menge ab. Denn was, wenn er wie Victor ist. Kann sie ihm vertrauen? Kann sie jemals wieder einen Menschen so dicht an sich heranlassen?
Bruce und Dawn dabei zu begleiten, wie in Dawns Leben wieder Liebe und Vertrauen Einzug halten, fand ich richtig schön. Die Geschichte gibt einem das Gefühl, dass Liebe und Freundschaft, dass „Füreinander da sein“ auch die schwierigsten Situationen überstehen lassen.
Und auch wenn ich weiß, dass bei „Unerwartet geliebt“ die Liebesgeschichte im Vordergrund steht, kann ich an dieser Stelle nicht anders – wie auch schon bei anderen Bücher mit ähnlicher Thematik – als darauf hinzuweisen, dass Menschen die in Gewaltbeziehungen leben, den Absprung nicht ohne Hilfe schaffen können. Zu groß sind die Ängste, die finanzielle Abhängigkeit, die soziale Isolation und oftmals ist das Selbstbewusstsein durch jahrelange psychische Misshandlung nicht mehr vorhanden. Das ewige hin- und her der Täter zwischen Zuneigung und Hass/Gewalt fordern ihnen alles an Kraft ab, was noch vorhanden ist.
Darum an dieser Stelle: Seht nicht weg. Bietet Hilfe an. Immer wieder. Und habt Geduld. Gebt nicht auf, weil Eure Hilfsangebote nicht gleich angenommen und umgesetzt werden. Denkt dran: Euer Gegenüber hat Angst. Große Angst. Eine Angst, die Ihr Euch nicht mal ansatzweise vorstellen könnt. Seid geduldig und seid da. Denn ganz ehrlich: ohne Menschen, die einem ihre Hand hinhalten, ist es für Menschen in so einer Situation so gut wie unmöglich, sich aus einer Gewaltbeziehung zu befreien.
Ich bedanke mich bei Sarah Saxx für diese wunderbare Geschichte, die mein Herz berührt hat. Und danke, dass Du ein so wichtiges und immer noch tabuisiertes Thema in Deinem Roman aufgegriffen hast.
Und noch etwas: Wenn Ihr selbst solche Erfahrungen gemacht habt: bitte redet mit jemandem darüber. Habt keine Angst davor. Holt Euch jemanden zu Hilfe, der für Euch da ist. Ihr seid nicht allein.
Danke.
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