Zum Inhalt:

Der Journalist Jakob kehrt gerade von einer Geschäftsreise aus Vietnam nach Berlin zurück. Morgen will er mit seiner Lebensgefährtin Anne und seiner kleinen Tochter Mia an den Stadtrand von Berlin ziehen, damit Mia im Grünen aufwachsen kann. Doch als er die gemeinsame Wohnung betritt, findet er sie leer vor. Keine Möbel, keine Umzugskisten, doch vor allen Dingen auch keine Anne und keine Mia. Nur eine Botschaft am Fenster in blutroter Farbe „Schuld bist Du“…. Wo ist seine Familie hin? Wer hat ihnen das angetan? Jakob macht sich auf die verzweifelte Suche quer durch die Hauptstadt….

Meine Meinung:

Ich habe ja seit Ewigkeiten keinen Thriller mehr gelesen. Seit Cody McFadyens letztem Roman „Die Stille vor dem Tod“, den ich zwischendurch zur Seite packen musste, weil er mir viel zu grausam war im Januar 2018, habe ich um alles wirklich Spannende einen weiten Bogen gemacht.

Früher habe ich ständig Thriller und Krimis gelesen, doch seit sich mein Leben um 180° Grad gedreht hat, wühlen mich Spannungsromane meist viel zu sehr auf. Gerade alles, was mit Gewalt zu tun hat, kann ich derzeit überhaupt nicht lesen.

Nun bin ich aber bei einem sehr unterhaltsamen Abendessen auf die Bücher von Jutta Maria Herrmann aufmerksam geworden und habe mir gedacht: „Probiere es doch einfach nochmal mit einem Thriller.“

Und ich muss sagen, ich habe es nicht bereut. „Schuld bist Du“ von Jutta Maria Herrmann ist ein richtiger Pageturner. So schnell war ich seit langer Zeit mit keinem Buch fertig. Die Seiten flogen nur so dahin. Es bleibt die ganze Zeit temporeich und spannend. Den Schreibstil der Autorin empfinde ich als sehr angenehm. Ich habe sofort in die Geschichte hineingefunden, das macht immer viel aus beim Lesen, finde ich.

Die Geschichte hat zwei Handlungsstränge. Zum einen begleiten wir Jakob, der verzweifelt versucht, seine Familie zu finden und der aufgrund der mysteriösen Erlebnisse während der Suche mit jeder Minute mehr und mehr an seinem Verstand zweifelt. Die Geschichte wird mit jeder Sekunde mysteriöser und verworrener. Irgendwann ist auch dem Leser nicht mehr klar, was real ist und was nur in Jakobs Einbildung existiert.

Zum anderen gibt es da die unbekannte Erzählerin, die uns aus der „Ich-Perspektive“ ihre eigene Geschichte erzählt. Zu Beginn kann man sich zwar denken, dass die beiden Handlungsstränge irgendwann zu einem gemeinsamen Strang verwoben werden, doch bis es soweit ist, rätselt man, wo genau sich die Verbindung befindet.

Mehr mag ich auch nicht verraten. Ihr sollt den Roman ja auch noch lesen.

FAZIT: Ein spannungeladener Thriller zum Thema „Schuld“, der den Leser in einem Wahnsinnstempo quer durch Berlin jagt. Ich weiß genau, dass ich mit Sicherheit noch mehr von Jutta Maria Herrmann lesen möchte.