Zum Inhalt:
Joy glaubt, Neél für immer verloren zu haben. Matthial hofft, sie wieder für sich zu gewinnen. Doch Joy kann so nicht mehr weitermachen. Beim Clan zu bleiben ist keine Option. Und so macht sie sich auf eine ungewisse Reise. Als sie unterwegs erfährt, dass Neèl doch noch lebt, beschließt sie in die Stadt zurückzukehren. Sie will mit Neèl zusammen sein. Alles andere hat keinen Sinn. Als sich die beiden endlich wieder gegenüberstehen, ist es, als wären sie nie getrennt gewesen. Endlich wird alles gut. Sie sind zusammen. Das ist alles was zählt. Doch dann greifen die Rebellen die Stadt an und sie müssen fliehen….
Meine Meinung:
Klasse Fortsetzung. Auch der zweite Band ist ein Pageturner. Der Schreibstil ist fesselnd – genau wie im ersten Band. Ich mag die Art, wie Jennifer Benkau Geschichten erzählt.
Joy hat sich für Neèl entschieden. Gegen die eigene Freiheit. Aus Liebe. Alles könnte gut sein, doch letztendlich ist es das dann doch nicht. Denn obwohl sich die beiden tief und innig lieben, kann keiner dem anderen zuliebe an einem Ort sein, der seine eigene Seele vergiftet.
Die Geschichte ist großartig, Stark. Traurig. Voll mit Wörtern und Sätzen, die mich zum Nachdenken angeregt haben, die so viel Wahrheit enthalten – auch wenn es sich bei dieser Geschichte um eine dystopische Zukunftsvision handelt.
Neèl und Joy – und auch die anderen Protagonisten in dieser Geschichte – sind wahnsinnig starke Charaktere. Mit Tiefgang. Werten. Das mag ich. Menschen (oder Percents 😉) mit Werten und Prinzipien. Die bereit sind, für das zu kämpfen, was ihnen etwas bedeutet, aber nicht, dafür die eigene Seele zu verkaufen.
Meine Lieblingsstellen in der Geschichte möchte ich mit Euch teilen:
„Ich bin nicht stark. Ich habe das Aufgeben nie gelernt“ – Seite 15
„Doch begrabene Träume sind ja nicht das Gleiche wie gestorbene Träume. Sie begleiten einen, still und leise, und sie bleiben für immer.“ – Seite 321
„Leg es ab, wenn Du bereit bist. Du musst nicht mehr kämpfen, wir beschützen euch. Aber ich verstehe, dass Du noch nicht daran glaubst. Wir brauchen alle unsere Zeit, so sind wir Menschen eben.“ – Seite 444
„Die Gefahr, wenn man Fragen stellt, besteht darin, dass man Antworten bekommt, die man nicht hören will. Die Gefahr guter Nachrichten liegt darin, dass sie etwas bewegen, das möglicherweise besser unbewegt bleiben sollte. Die Gefahr der Freude ist, dass man sie nicht immer teilen kann, so gerne man das möchte.“ – Seite 456/457
„Wenn man ungeschickt bleibt und etwas kaputt macht, dann bleiben Scherben übrig. Man kann diese Scherben zu nichts mehr gebrauchen, außer man schneidet sich hin und wieder dran. Aber dennoch kann man sie aufheben. Man kann sie ganz festhalten, um sich zu erinnern. Und irgendwann ist man in der Lage, die Schönheit dieser Scherben zu sehen. Man erkennt: Ich habe nichts kaputt gemacht. Die Teile fielen auseinander, weil etwas geschah, das es ihnen unmöglich machte zusammenzubleiben.“ – Seite 458
„Weil Du so bist wie ich, weil Du frei sein musst. Weil wir zunächst selbst glücklich sein müssen, ehe wir anderen Glück geben können. Weil diese Welt noch nicht bereit ist für uns“ – Seite 461
In dieser Geschichte bedeutet Freundschaft eine ganze Menge. Das hat besonders mein Herz berührt. Dass Joy und ihre Freunde bedingungslos zueinander halten – bereit sind zu verziehen, dem anderen zuzuhören. Eine wirklich gute Dilogie. Lesempfehlung!
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