Zum Inhalt:

Kim und Harry können sich seit ihrer ersten Begegnung nicht ausstehen, davon ist Kim überzeugt. Doch dummerweise bedeutet Harry ihrer Schwester Eva eine ganze Menge und so hängt er ständig bei ihnen Zuhause rum und auch als alle drei längst erwachsen sind und jeder sein eigenes Leben lebt, so ist bei jeder Begegnung Kims Abneigung Harry gegenüber deutlich zu spüren. Sehr zu Evas Leidwesen, denn sie ist schwer erkrankt und wird irgendwann in naher Zukunft nicht mehr da sein. Sie braucht Harry und sie braucht Kim, denn irgendwer muss sich um ihren kleinen Sohn Otis kümmern….

Meine Meinung:

Der Klappentext hat mich sehr neugierig gemacht auf die Geschichte. Geschichten, bei denen man irgendwann ein Taschentuch braucht, weil sie einen beim Lesen sehr berühren, mag ich immer am liebsten.

Leider hat sich bei „Für immer Du und ich“ meine Hoffnung nicht wirklich erfüllt. Ein großer Teil des Buches wird von der Vergangenheit erzählt und die Gegenwart nimmt für mich einen zu kleinen Teil der Geschichte ein. Der Schreibstil ist im Großen und Ganzen ganz ok, für mich war das Buch stellenweise zu langatmig.

Auch war ich von Kim sehr schnell genervt. Klar hatten sie und Eva keine leichte Kindheit mit einem Vater, der früh die Familie verließ und einer Mutter, die lieber in der Weltgeschichte herumgondelte, statt sich um ihre beiden Töchter zu kümmern, dennoch ging mit ihr egoistisches, aggressives und negatives Verhalten die meiste Zeit wirklich auf den Senkel. Harry hat niemals eine Chance bei ihr. Sie hört ihm nie zu. Sie versucht nie, seine Gedanken und Gefühle zu verstehen, sondern sie hat sich sehr früh von ihm ein (negatives) Bild gemacht, von dem sie niemals einen Millimeter abrückt. Jeder, der die Dinge nicht so macht wie sie und die gleiche Weltansicht hat, fällt bei ihr unten durch. Das fand ich schwer auszuhalten. Denn genau diese unterschiedlichen Ansichten, Gedanken, Wünsche und Träume von Menschen machen diese Welt bunt und vielfältig.

Eva ist das genaue Gegenteil von ihr: Liebenswert, herzensgut und voller Wärme geht sie durchs Leben und versucht immer wieder, Kim zu helfen. Vergebens.

Als klar wird, dass Eva bald sterben wird, ist Kim extra wütend auf Harry, während er versucht, Eva die letzten Wochen so schön zu machen, wie es nur geht. Ihr den Abschied zu erleichtern. Und nach Evas Tod schließt Kim Harry, der für Otis eine wichtige Bezugsperson geworden ist, sehr schnell aus. Dafür hatte ich dann überhaupt kein Verständnis mehr. Tatsächlich ist Kim eine der unsympathischsten Protagonistin, die mir je untergekommen ist.

Ich hatte mir von der Geschichte wirklich viel mehr versprochen. Schade.