Zum Inhalt:
Berlin 1938. Ziska und ihren Eltern gelingt in allerletzter Sekunde die Flucht aus Deutschland. Sie reisen auf einem Schiff nach Shanghai. Sie hoffen auf Freiheit und ein halbwegs angenehmes Leben in Sicherheit. Sie lassen Verwandtschaft und Freunde zurück, doch die Hoffnung diese bald nachzuholen, bleibt.
In Shanghai angekommen müssen sie ihre Hoffnung auf ein normales Leben bald begraben. Unvorstellbare Armut erwartet sie. Doch Familie Mangold versucht das Beste aus der Situation zu machen. Immerhin sind die Deutschen weit genug weg. Doch der Krieg kommt näher und erreicht durch den japanischen Verbündeten auch irgendwann Shanghai…
Meine Meinung:
Vor einiger Zeit habe ich „Liverpool Street“ gelesen und rezensiert, in dem Ziska als einzige ihrer Familie mit einem Kindertransport nach England reist, während ihren Eltern die Flucht aus Deutschland nicht mehr gelingt. Das Buch ging mir nach. Und auch mit „Nanking Road“ ist es nicht anders. In dieser Geschichtenvariante gelingt Ziska mit ihren Eltern die geplante Flucht nach Shanghai. Doch das Leben im Osten ist nicht so angenehm, wie sie es sich erhofften. Ganz im Gegenteil.
Die Jahre gehen ins Land. Die Hoffnungen auf ein Nachholen der Verwandtschaft sinkt immer weiter. Der Leser lernt nicht nur Ziska und ihre Familie kennen. Nein, auch andere Emigranten und Schicksale lernen wir in Shanghai kennen. Jede berührt auf ihre Weise.
Die Geschichte wird aus Ziskas Sicht erzählt. Sie ist ein Mädchen, das relativ gut mit den unplanbaren Situationen in ihrem Leben umgeht. Das versucht, trotzdem, das Beste aus ihrem Leben zu machen. Und das ihre Freundin Bekka schmerzlich vermisst. So versucht sie, als jüdischer Flüchtling bei den anderen jüdischen Kindern eine neue Freundin zu finden. Doch so richtig jüdisch fühlt sich Ziska nicht. Zuhause waren sie doch evangelisch. Der jüdische Glaube hat nie so eine große in ihrem Leben gespielt. So fühlt sie sich auch in Shanghai nicht wirklich zugehörig.
Die geschichtlichen Hintergründe zum Kriegsgeschehen in Shanghai und im Nahen Osten wusste ich bisher nicht wirklich viel. Durch „Nanking Road“ hat sich das ein wenig geändert, die die Autorin beschreibt auch die geschichtlichen Hintergründe interessant und ausführlich.
Genau wie „Liverpool Street“ kann ich Euch das Buch empfehlen. Es ist für junge Leser ab 14 Jahren geeignet.
Meine Rezension zu „Liverpool Street“ findet Ihr hier.
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