Eigenes Exemplar

Zum Inhalt:

Sage hofft auf einen Neuanfang in Nevada. Das Psychologiestudium an der Uni ist ihr Traum. Doch das ist nicht der einzige Grund, warum Sage sich einen Studienplatz am anderen Ende des Landes gesucht hat. Sondern um von ihrem gewalttätigen Stiefvater wegzukommen und endlich in die Zukunft zu blicken. In eine sichere Zukunft. Da nimmt sie auch die prekäre finanzielle Lage in die sie der Umzug gebracht hat, in Kauf.

Als sie eine Freundin findet, wendet sich das Blatt zum Besseren. Doch dann begegnet ihr Luca, der Bruder ihrer neuen Freundin. Und er macht ihr Angst. Doch gleichzeitig kann sie nicht anders, als ständig an ihn zu denken….

Meine Meinung:

Sage ist ein starkes, toughes Mädchen. Eine Kämpferin. Die nie aufgibt. Egal wie mies die Karten sind, die das Schicksal an sie verteilt hat. Sie kämpft sich zurück in eine Normalität, die es viele Jahre für sie nicht mehr gegeben hat. Ihre Ängste vor Menschen sind enorm. Kein Wunder, bei dem, was sie erlebt hat.

Das Psychologiestudium soll ihr helfen und ihre neue Freundin April hilft ihr auch. Als ihr Bus ausgeraubt wird, gibt sie ihr ein Dach über dem Kopf. Ist für sie da.

Trotzdem schafft Sage es nicht, sich ihr anzuvertrauen. Überhaupt irgendwem anzuvertrauen, was daheim geschehen ist. Warum sie so große Angst vor Menschen, insbesondere vor Männern hat. Warum sie sich immer zurückzieht. Nie auf Parties geht. Keinen Freund möchte. Bei Berührungen zurückzuckt.

Das fand ich ein wenig befremdlich, dass jeder ihre Erklärungen einfach so akzeptiert hat, aber niemand auf die Idee gekommen ist, nachzuhaken. Das hätte ich mir anders gewünscht.

Aber vielleicht ist es für manche auch einfach jenseits der Vorstellungskraft, dass es Menschen gibt, die eben kein sicheres Zuhause haben und Situationen erlebt haben, die diese Ängste hervorrufen können.

So finden die meisten Sage einfach nur ein wenig „speziell, aber ok“.

Als sie Luca in ihr Herz schließt, spürt man ihren Kampf zwischen der Angst und dem Wunsch, sich auf ihn einlassen zu können, ganz deutlich. Und ich habe mir sehr gewünscht, dass es Sage gelingt, ihre Ängste zu überwinden.

Doch wie das mit Büchern, die einen zweiten Band haben, so ist, hat das Ende einen wirklich üblen Cliffhanger, den ich ganz schlimm fand. Ich hätte mir einfach gewünscht, dass Sage eben den Mut aufbringt, zu erzählen, was wirklich los ist. Mehr kann ich jetzt nicht dazu schreiben, sonst müsste ich spoilern und das will ich nicht.

Mir hat die Geschichte gut gefallen und ich habe den zweiten Band direkt im Anschluss gelesen.

Was ich noch sagen möchte: egal, was Euch beschäftigt, Euch Kummer macht: redet mit jemandem darüber. Sucht Euch Unterstützung und nehmt Hilfe an. Das ist wichtig. Sehr wichtig.