Zum Inhalt:
Marilyn hat einen Plan für die Zeit nach der Schule: Fotografie studieren und möglichst weit weg von Zuhause. Dann begegnet ihr James – ihre große Liebe. Das Studium ist bereits greifbar nah. Alles ist perfekt, doch dann entreißt das Schicksal ihr James…
Angie ist planlos, wie es nach der Schule weitergehen soll. Sie möchte viel lieber wissen, was damals mit ihrem Vater James und seinem Bruder Justin geschah. Ihre Mutter Marilyn hüllt sich in Schweigen. Doch dann stolpert Angie im Internet über ein Video, in dem ein Mann ihrem Onkel Justin zum Verwechseln ähnlichsieht und plötzlich gibt es für Angie kein Halten mehr. Sie muss nach L.A. und nach Jutin suchen…
Meine Meinung:
Alleine schon das Cover des im Magellan Verlag erschienen Buches ist den Kauf wert gewesen. Wunderschön anzusehen. Ein Blickfang fürs Bücherregal.
Die Geschichte spielt in zwei Zeitzonen und hat zwei Handlungsstränge, die sich immer wieder abwechseln.
Wir begleiten Marilyn bei dem Versuch ein Star zu werden. Nicht, weil sie es selbst will, sondern weil ihre Mutter dadurch ein besseres Leben führen will.- Marilyn hat nicht den Mut, sich ihr entgegenzusetzen. Sie hofft, die Zulassung zum College zu bekommen und will dann alles hinter sich lassen. Ihr Alltag ist geprägt von Armut, einer Mutter, die Auf Veränderung hofft und sich permanent unrealistischen Tagträumen hingibt und Marilyn für ihr verkorkstes Leben verantwortlich macht. Das Leben in der Wohnung des Onkels macht alles nur noch schlimmer. Der Onkel ist Alkoholiker, spielsüchtig und gewalttätig. Der einzige Lichtblick ist ihr Nachbar James. Ein sportlicher Teenager, der mit seinem jüngeren Bruder bei seinen Großeltern lebt.
Marilyn will von ganzem Herzen ein anderes Leben und ist bereit, dafür alles zu tun. Sie lernt wie verrückt, damit sie aufs College kann. Nimmt einen Werbeauftrag an, damit ihre Mutter sie gehen lässt. Sie kämpft für das, was ihr die Welt bedeutet.
James ist eigentlich eher ein Weiberheld, aber irgendetwas an Marilyn fasziniert ihn. Zwischen den beiden entwickelt sich eine tiefe Zuneigung und sie beginnen Zukunftspläne zu schmieden.
James ist – genau wie Marilyn – ein sehr sympathischer Charakter. Auch er hat kein leichtes Leben und kümmert sich liebevoll um seinen Bruder und seine Großeltern und dann eben auch um Marilyn. Ich kann verstehen, warum sie mit ihm ihr Leben verbringen möchte.
Angie ist in dem Glauben aufgewachsen, dass ihr Vater und sein Bruder bei einem Autounfall gestorben sind. Als sie herausfindet, dass dem wahrscheinlich nicht so ist, macht sie sich auf die Suche nach ihm. Und da beginnt eigentlich die Geschichte. Mit der Fahrt nach L.A. Mit Sam, ihrem Ex-Freund, der sich hat überreden lassen, sie mit nach L.A. zu nehmen.
Die Geschichte springt ein wenig in den Zeiten, aber das macht überhaupt nichts. So erfährt man Stück für Stück, was eigentlich wirklich geschah. Am Ende finden sich alle Fäden wieder zusammen.
Der Schreibstil ist fesselnd, die Story ist es ebenfalls. Ein Jugendbuch, dass sich auch al Erwachsener gut lesen lässt. Und das einem mal wieder klar macht, dass – egal wie gut Dein eigener Plan ist – das Schicksal seinen eigenen hat. Und dass man die Zeit, die man mit seinen geliebten Menschen hat, wertschätzen sollte. In jedem Moment. Denn niemand weiß, wann es diese Momente nicht mehr geben wird.
„Auf der Suche nach dem Kolibri“ ist ein wunderbares Buch, dass ich Euch gerne ans Herz lege.
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