Zum Inhalt:

Sharon ist Anfang 30. Sie verdient ihren Lebensunterhalt als professionelle Domina.

Als ihr Stammkunde Dave ihr ein unschlagbares Angebot macht, nimmt sie an. Doch die Sache hat einen Haken: sie muss sich ihm unterwerfen. Bedingungslos. Ohne Safeword. Aber Sharon wäre nicht Sharon, wenn sie die Herausforderung nicht neugierig machen würde. Also nimmt sie an. Und ahnt nicht, dass sie damit ihr ganzes Leben durcheinanderbringen wird.

Meine Meinung:

Hmmm, schwierig…. Die Geschichte wird aus der Sicht von Sharon erzählt. Sie scheint eine toughe, junge Frau zu sein. Sie ist selbstreflektiert und mit sich und ihrem Leben im Reinen. Ihr Job macht ihr Spaß und sie verdient gut.

Sie dabei zu begleiten, wie ihre Affäre mit Dave ihr Leben auf den Kopf stellt, war am Anfang spannend und aufregend. Doch Dave wurde mir mit jeder Seite unsympathischer. Er übergeht ihre Grenzen, die Sessions sind sehr gewalttätig. Von Fürsorge und „After-Care“ ist nicht wirklich etwas zu spüren. Sharon wünscht sich mehr von ihm und gleichzeitig weiß sie, dass sein Verhalten nicht ok ist. Vertrag hin oder her. Doch sie kann ihn nicht loslassen. Sie ist süchtig nach seiner Art, sie an ihre Grenzen zu bringen. Sie über ihre Grenzen zu schubsen. Koste es, was es wolle.

Und genau das passiert irgendwann. Es kostet zu viel. Sharon ist nur noch ein Schatten ihrer Selbst. Ihre Beziehung zu ihrem Partner wird wackelig, ihr Leben scheint sein Fundament zu verlieren. Also zieht sie als letzte Möglichkeit einen Schlussstrich. Der ihr gleichzeitig das Herz bricht.

Die Geschichte ist recht sachlich geschrieben, wobei uns die Autorin, die ebenfalls als Domina arbeitet, gleichzeitig auch oftmals einen Blick in Sharons Gefühlswelt gibt – der hauptsächlich aus Dialogen zwischen Engel und Teufel bestand (was ich sehr sympathisch fand).

Sharon blieb für mich trotzdem distanziert, ich konnte mich nicht wirklich in sie hineinfinden. Dave war mir gänzlich unsympathisch. Ich mochte seine Art überhaupt nicht leiden.

FAZIT:

Wer einen erotischen, romantischen BDSM-Roman für knisternde Unterhaltung erwartet, wird das in dieser Geschichte nicht finden. Die Sprache ist direkt, ein wenig vulgär. Dave ist nicht der einfühlsame Dom, der seine Sub langsam an die Grenzen führt. Nein, die Geschichte ist stellenweise gewalttätig und auch brutal. Kein Soft-SM, definitiv nicht. Aber dennoch eine Geschichte, die fasziniert und einem einen anderen Blick auf BDSM ermöglicht.