[Eigenes Exemplar]

Zum Inhalt:
In Stockholm beginnt die Weihnachtszeit. Überall Lichter, alles weihnachtlich dekoriert. Für viele die schönste Zeit des Jahres. Für Emma nicht. Seit ihr Verlobter vor zwei Jahren bei einem tragischen Unfall an Heiligabend starb, ist Weihnachten für Emma die schwerste Zeit des Jahres.

Was sehr ungünstig ist. Denn sie führt einen kleinen Geschenkeladen und Weihnachten ist die umsatzstärkste Zeit des Jahres. Was auch bitter nötig ist, denn der Laden schreibt seit einiger Zeit rote Zahlen.

Dennoch würde Emma sich am liebsten verkriechen. Eines Abends, Ende November bringt während eines Schneesturms einen alten Mann nach Hause. Irgendetwas an ihm berührt Emma sehr und so beschließt sie, dieses Jahr zur Weihnachtszeit etwas Neues zu versuchen: sie wird jeden Tag im Dezember eine gute Tat vollbringen. Und ahnt nicht, dass sie damit nicht nur das Leben der anderen Menschen verbessert….

Meine Meinung:

Was für ein wundervoller Weihnachtsroman. Er ist auch traurig, aber auf diese stille und leise Art, die einen meist auf eine ganz besondere Art und Weise berührt.
Emma ist so unendlich traurig. Zu ihrer Trauer gesellen sich noch Schuldgefühle. Sie fühlt sich schuldig am Tod ihres Verlobten. Am liebsten hätte sie nur ihre Ruhe. Doch da hat sie die Rechnung ohne ihre Schwester gemacht, die Emma einfach nicht in Ruhe lässt. Jeden Tag im Laden auftaucht und Emma geradezu zwingt, aus ihrem Schneckenhaus herauszukommen.

Und ehe Emma sich versieht, haben ihre Schwester und der Adventskalender der guten Taten Emmas ganzes Leben geradezu nebenbei auf den Kopf gestellt. Es war richtig schön, Emma dabei zu begleiten, wie diese kleinen Taten im Lauf der Zeit ihr Leben verändern. Ehe sie sich versieht, finden in ihrem Laden Bastelkurse statt, sie hat plötzlich eine Praktikantin und irgendwann auch einen kleinen Hund. Aber mehr verrate ich auf keinen Fall.

Nur so viel: Die Geschichte hat so viel Herz. Die verschiedenen Menschen, mit denen Emma im Lauf der Geschichte Zeit verbringt, sind alle so wohlwollend, füreinander da, wertschätzend und einfach sehr, sehr liebenswert.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, man findet sofort in die Geschichte hinein, die aus Emmas Sicht erzählt wird. Das Einzige, was ich schade fand, war, dass das Buch nicht wie ein Adventskalender in 24 Teilen aufgebaut ist. Das wäre auch sehr schön gewesen, tut der Lesefreude allerdings überhaupt keinen Abbruch. Wäre nur ein nettes Add-On gewesen.

Eine wohltuende Geschichte, in dieser doch so dunklen Zeit, in der uns jeden Tag schreckliche Nachrichten über Krieg, Tod, Naturkatastrophen begegnen, zeigt, worauf es wirklich ankommt

Es ist eine Geschichte, die uns aufzeigt, wie kostbar Zeit mit unseren Liebsten ist, wie schnell sich das Leben ändern und man einen Menschen verlieren kann. Wie schwer es ist, wieder auf die Beine zu kommen und wie wichtig Freunde und Familie sind, wenn man trauert. Wie wichtig es ist, trotz Trauer wieder nach vorne zu schauen und das Leben zu leben.

„Man muss das Vergangene nicht vergessen, um weiter seinen Weg zu gehen“ – Seite 271

Und die Idee mit der täglichen guten Tat, die finde ich richtig gut. Vielleicht sollten wir das alle machen. Das ganze Jahr über. Jeden Tag eine gute Tat. Es muss nicht Großes sein. Und wenn wir einem anderen Menschen nur ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Aber ich glaube, wenn wir das alle machen, dann wird diese Welt zu einem besseren Ort.

Also von mir gibt es für „24 gute Taten“ 5 von 5 Sternen und für Euch eine Leseempfehlung. Allein das Cover ist schon ein Grund, dieses Buch in seinem Regal stehen zu haben. Oder gut sichtbar auf dem Tisch.