Zum Inhalt:

England. Die Menschen, die in diesem Land leben, unterscheiden sich in zwei wichtigen Gesichtspunkten: Entweder haben sie magische Fähigkeiten oder eben nicht. Die Regierung wird vom magischen Adel gebildet. Die nichtmagischen Menschen, bzw. Menschen ohne „Geschick“ sind verpflichtet, 10 Jahre lang Dienst als Sklaven für den magischen Adel abzuleisten. 10 Jahre, in denen sie keinerlei Rechte haben. In denen sie ohne Vergütung teils sehr schwere körperliche Arbeit verrichten müssen. Lukes Familie entscheidet sich die Sklavenzeit gemeinsam  auf dem Anwesen der mächtigen magischen Adelsfamilie Jardine zu meistern. Doch dann stellt sich heraus, dass Familie Jardine für Luke keine Verwendung hat und er wird alleine in der Sklavenstadt Millmore untergebracht und angesichts des dort herrschenden Elends entscheidet er sich, gegen die Sklaverei zu kämpfen….

Meine Meinung:

Tatsächlich zwiegespalten bezüglich des Lesevergnügens. Der Schreibstil ist fesselnd und die verschiedenen Protagonisten sind interessant und sehr vielschichtig. Grundsätzlich bin ich auch ein Freund von Dystopien. Was mich allerdings abgeschreckt hat, bzw. sehr aufgeregt hat beim Lesen (oder vielleicht bin ich momentan auch einfach zu zartbesaitet für derlei Geschichten), ist diese unverhohlene Gewalt gegenüber den vermeintlich wertlosen einfachen Menschen. Das, und die Arroganz des magischen Adelsvolkes, die sich durch eine Laune der Natur für etwas Besseres halten. Doch – wie alle, die Spiderman gesehen haben, wissen, wächst aus großer Macht auch große Verantwortung. Und das ist etwas, was ich in der Geschichte bei den Menschen mit „Geschick“ sehr vermisse. Es geht ihnen nur darum, ihre eigene Macht zu etablieren. Weiteren Reichtum anzuhäufen. Egal, was oder wen es kostet.

Luke ist mutig und will das Richtige tun. Für sich. Für seine Familie. Und für alle anderen normalen Menschen. Er wächst über sich hinaus und nimmt das „Sklave sein“ nicht mehr als gegeben hin. Er erkennt, dass es falsch ist, Menschen zu unterdrücken. Und schließt sich einer kleinen Truppe Widerstandskämpfer an, die gemeinsam mit ihm gegen das Regime kämpfen.

Das Buch ist sicherlich keine leichte Kost. Vic James erzählt eindringlich über das Unterdrücken eines Volkes, was – obwohl es sich um ein Jugendbuch aus dem Genre Fantasy handelt – sich sicherlich teilweise auch auf die heutige politische Lage in unserer Welt anwenden lässt.

Es rüttelt auf, das auf jeden Fall. Und es regt zum Nachdenken an. Mich zumindest.

Doch ich muss ehrlich sagen, dass ich es zartbesaiteten jungen Lesern nur bedingt empfehlen würde, da ich die Geschichte stellenweise als wirklich grausam empfand.