Zum Inhalt:
Madeline lebt ihr Leben nur durch Bücher, denn dass 18jährige Mädchen hat noch nie ihr Haus verlassen. Sie leidet an einer seltenen Krankheit und muss sich in einer absolut sterilen Umgebung befinden, um nicht zu sterben.
Sie kennt es nicht anders und hat ihr Schicksal akzeptiert. Ihre einzigen Bezugspersonen sind ihre Mutter und ihre Pflegerin Carla.
Eines Tages zieht in das Haus auf der anderen Straßenseite eine neue Familie mit zwei Teenagern ein. Madeline fängt an, die neue Familie von ihrem Fenster aus zu beobachten. Eine nette Abwechslung im immergleichen Alltag. Und irgendwann stellt sie fest, dass Olly – der Sohn – sie ebenfalls beobachtet. Die beiden fangen an, miteinander zu kommunizieren und werden Freunde…. Und plötzlich will Madeline mehr. Sie will leben. Richtig leben. Nicht nur vom Leben lesen. Draußen. Mit Olly….
Meine Meinung:
Ich habe dieses Buch innerhalb von 24 Stunden verschlungen. Ich habe von Nicole Yoon ja schon „The Sun is also a star“ geliebt und habe mich wahnsinnig gefreut, als mir dieses Buch auf dem Flohmarkt für unglaubliche 2,00 € in die Hand gefallen ist.
Madeline ist für ihr Alter ein sehr verständiges Mädchen. Sie hat sich mit ihrem Schicksal abgefunden und nichts hinterfragt. Sie glaubt daran, dass ihr Mutter für sie nur das Beste will und vertraut ihr bedenkenlos.
Ihre Liebe gehört der Literatur und trotz aller Widrigkeiten ist sie ein ausgeglichener und lebenslustiger Mensch. Sie vermisst nicht viel. Doch dann tritt Olly in ihr Leben und plötzlich merkt sie, dass ihr das Leben in Isolation nicht reicht. Dass sie mehr will. Das sie bereit ist, dafür Risiken in Kauf zu nehmen. Große Risiken. Um zu lieben. Um zu leben. In diesem Moment überwindet sie die Hindernisse, die sich ihr in den Weg stellen, wächst über sich hinaus mit einem unglaublichen Mut.
Olly hingegen hat auch kein leichtes Leben. Sein Vater ist gewältig und seiner Mutter fehlt der Mut, der Situation ein Ende zu bereiten. Und so sind sie drei alle den Wutausbrüchen des Vaters willkürlich ausgesetzt.
Als Olly Madeline kennenlernt, ändert sich auch sein Leben, er verliebt sich in das junge Mädchen, das so besonders ist. Und plötzlich will auch er mehr. Er will mehr für sich, für seine Familie. Und für Madeline.
Zu sehen (naja korrekterweise müsste ich sagen „zu lesen“), wie zwischen zwei fremden Menschen eine Verbindung entsteht, die immer tiefer und tiefer wird, ist etwas Besonderes.
Kennen wir das nicht alle: Einfach so aus heiterem Himmel begegnet uns ein Mensch und durch diese Begegnung, die am Anfang noch unscheinbar, ja vielleicht sogar bedeutungslos erscheinen mag, verändert sich unser ganzes Leben. Und irgendwann – wenn man zurückschaut – stellt man fest, was unfassbar Großes und Wundervolles sich aus diesem kleinen Moment ergeben hat.
Zu sehen, wie Madeline Risiken eingeht, um zu leben, um zu fühlen, um zu lieben, um über sich heraus zu wachsen, hat mich sehr berührt. Sie beschließt lieber nur kurz in Freiheit zu leben und zu lieben als überhaupt nicht. Das hat mir Gänsehaut gemacht.
Vielleicht ist das etwas, was wir alle öfter tun sollten. Die Komfortzone verlassen. Für die Menschen und Dinge, die uns etwas bedeuten über unseren Schatten zu springen. Uns ein Herz fassen und ihnen sagen, was sie uns bedeuten. Die Dinge einfach zu tun, von denen wir schon ewig träumen und nicht immer nur von außen zuschauen. Uns das Leben basteln, dass wir leben wollen. Einfach tun, was uns glücklich macht. Das kostet Mut. Mit Sicherheit. Aber das ist es wert!
Am Anfang war nichts. Und dann war alles. – Seite 247
FAZIT:
Unbedingte Leseempfehlung!
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