Triggerwarnung! In der Geschichte geht es um Gewalt und sexuellen Missbrauch. Dies kann bei Betroffenen Angstreaktionen, Erinnerungen oder Ähnliches auslösen.

Zum Inhalt:

Danny ist 10 Jahre alt, als seine bis dahin glückliche Kindheit endet. Nach einem tragischen Unfall verändert sich sein Vater in ein Ungeheuer. Er ertränkt seinen Kummer im Alkohol. Als das nicht mehr ausreicht, um den eigenen Dämonen zu entfliehen, vergreift er sich an seinem Sohn. Immer und immer wieder…

Meine Meinung:

Nachdem das Buch „Dem Horizont so nah“ mich so sehr berührt hat, wollte ich auch Dannys Geschichte lesen. Doch an dieser Stelle eine Warnung: Das Buch ist keine leichte Lektüre. Die beschriebenen Grausamkeiten, die Danny von seinem Vater erdulden musste, gehen unter die Haut, ich habe die Geschichte immer wieder aus der Hand legen müssen, weil ich es nicht ertragen konnte.

Dass Danny trotz allem so ein starker und selbstbewusster junger Mann mit eigenen Werten und Prinzipien werden konnte, grenzt an ein Wunder. Aber vermutlich gibt es bei solchen Schicksalen nur zwei Möglichkeiten: entweder gehst Du daran zugrunde oder aber Du wirst ein Kämpfer. Mitzuerleben wie Danny sich für den Weg des Kämpfens entscheidet, hat mich sehr berührt. Er hat sich niemals unterkriegen lassen. Er hat immer wieder Pläne geschmiedet, Strategien entwickelt, wie er das alles ertragen kann.

Die Perfidität, mit der sein Vater vorgegangen ist, hat mir beim Lesen immer wieder Übelkeit verursacht. Er nutzt aus, dass Danny seine labile Mutter beschützen will. Das ist an Grausamkeit kaum mehr zu überbieten.

Das Danny nach Ende seines Martyriums überhaupt noch in der Lage war, Menschen an sich heranzulassen und ihnen Vertrauen zu schenken, ist ein Wunder. Ich weiß nicht, ob ich dazu in der Lage wäre.

Ich habe lange überlegt, ob ich mich überhaupt an diese Geschichte heranwagen sollte. Denn tatsächlich ist sie nicht leicht auszuhalten, aber gleichwohl bin ich der Meinung, dass es wichtig ist, dass solche Geschichten gelesen werden. Um uns immer wieder klar zu machen, dass solche Dinge tagtäglich passieren. Das wir nicht wegschauen dürfen. Das Menschen in solchen Familienverhältnissen unsere Hilfe brauchen.

FAZIT: Eine wahre Geschichte über einen starken Jungen, der viel zu früh und auf viel zu grausame Art erwachsen werden musste. Lesenswert, aber definitiv keine leichte Kost!