[Werbung/Rezensionsexemplar]

Zum Inhalt:

Sommer. Sonne. Strand. Meer. Das Leben ist perfekt, findet die 18jährige Devon. Sie lernt während der Ferien den gleichaltrigen Ashton kennen und lieben. Doch am Ende der Ferien verschwindet er. Einfach so. Ohne ein Wort. Sie hört nie wieder etwas von ihm. Ein Jahr geht ins Land. Sie braucht lange, um über ihn hinwegzukommen. Abschlussjahr. Devon will unbedingt ein Stipendium für das College bekommen. Sich voll reinknien. Doch dann kommt ein neuer Schüler in ihre Klasse: Es ist Ashton….

Meine Meinung:

Das Jugendbuch „Dein Herz meinem so nah“ hat mich sehr berührt. Es ist nicht einfach nur ein seichtes „Young Adult“-Buch, sondern behandelt ernste Themen.

Devon ist ehrgeizig, sie hat Pläne und Träume und möchte an ein renommiertes College, um sich diese Träume erfüllen zu können. Doch finanziell sieht es nicht allzu rosig aus. Sie ist auf ein Stipendium angewiesen. Also ist sie gut in der Schule. Sie ist einfühlsam, empathisch und es gewohnt, für ihre Träume zu kämpfen. Ein sehr starker und ausgesprochen sympathischer Charakter. Als Mädchen einer schwarzen Mutter und eines weißen Vaters, hat sie gelernt, mit Anfeindungen der Gesellschaft umzugehen.

Ashton ist privilegiert. Weiß. Reich. Gutsituiertes Elternhaus. Doch er ist depressiv. Damit erfüllt er nicht die Erwartungen seiner versnobten Eltern. Als er Devon kennenlernt, ist sie wie ein Sonnenstrahl in seinen düsteren Tagen. Doch seine Eltern schieben dieser „unpassenden“ Verbindung am Ende des Sommers einen Riegel vor. Niemals hätte er geglaubt, Devon jemals wieder zu sehen.

Doch das Schicksal hat andere Pläne. Und so begegnen sie sich wieder. Und auch wenn Devon sich von ihm fernhalten will, so besteht die Annäherungskraft zwischen ihnen unverändert stark. Und irgendwann kann sie sich dem nicht entziehen.

Doch Ashtons Depression trüben alsbald das große Glück. Das und die Einmischungen seiner Eltern, weil Devon nach wie vor nicht der gewünschten Gesellschaftsschicht entspricht.

Und Devon – die immer ganz klar ihre Ziele und Träume vor Augen hatte, findet sich plötzlich in einer Beziehung wieder, in der die Depressionen des Partners irgendwann den Alltag bestimmen. In der sie sich zerrissen fühlt, zwischen ihren eigenen Plänen und dem Wunsch, der Liebe ihres Lebens zu helfen. Für ihn da zu sein. Besonders in den dunklen Zeiten. Daran droht sie zu zerbrechen.

Autorin Ronni Davis nimmt kein Blatt vor den Mund. Offen und ehrlich und dennoch in warmen und empathischen Worten beschreibt sie, wie sich Beziehung verändert, wenn ein Partner depressiv ist. Welche Achterbahn an Gefühlen und Sorgen sich entwickelt. Welchen Kummer man ertragen muss und ganz besonders welche Empfindungen auch der depressive Partner hat.

Bei Depressionen kommt man irgendwann unweigerlich an den Punkt, an dem man sich vor der Welt zurückziehen will, weil man seinen Kummer, seine Traurigkeit, seine schwere Seele den geliebten Menschen im Umfeld nicht mehr zumuten kann und will.

Gleichzeitig versinkt man ohne den zwischenmenschlichen Kontakt immer tiefer in dem bodenlosen Schwarz. Ein Teufelskreis.

Und für die Angehörigen nicht minder schwer. Man will helfen und ist doch meist hilflos.

FAZIT: Ein ergreifendes und berührendes Buch einer großartigen Autorin. Für mich eines der Highlights in diesem Jahr.

Ich bedanke mich herzlich bei der Random House Verlagsgruppe für das Rezensionsexemplar.