[Eigenes Exemplar]

Zum Inhalt:

Eigentlich sollte es ein gemütlicher Abend bei den Nachbarn werden. Doch am Ende des Abends ist Laurel Waise. Ihre Eltern und ihr kleiner Bruder kommen bei einem Autounfall ums Leben.

David verliert bei dem Unfall seine Mutter. Sein Vater überlebt schwerverletzt und liegt seitdem im Koma.

Für beide ändert sich an diesem Abend ihr Leben grundlegend. Jeder von ihnen versucht, die Trauer auf unterschiedliche Art und Weise zu verarbeiten und wieder am Leben teilzuhaben. Doch das ist viel leichter gesagt als getan…

Meine Meinung:

Jennifer Castle hat mit „Der Anfang von Danach“ ein berührendes Jugendbuch über Trauer und Abschied nehmen geschrieben. Die Geschichte wird aus der Sicht von Laurel erzählt.

Laurel wächst behütet auf, ist sozial engagiert, hat einen Plan für das Leben nach der High-School. Doch dann verändert der Unfall und der Tod ihrer Familie einfach alles.

Plötzlich spielen alle Pläne keine Rolle mehr. Alles erscheint sinnlos. Sie fühlt sich so weit entfernt von ihren Klassenkameraden und Freunden. Die Unbeschwertheit, die sie bis dahin begleitet hat, ist vorbei. Für immer. Nur noch Traurigkeit begleitet ihren Tag. Alles ist anders. Und wird immer anders sein.

Der Umgang mit ihren Mitmenschen fällt ihr immer schwerer. Der Gedanke, als „Überlebende“ mit Mitleid betrachtet zu werden, ist ihr unerträglich. Gleichzeitig fühlt sie sich schuldig. Wenn sie mitgefahren wäre, hätten sie vielleicht zwei Autos nehmen müssen und ihre Eltern und ihr Bruder wären noch am Überleben.

Während für alle anderen das Leben weitergeht, versucht Lauren verzweifelt ihre Trauer und das „normale“ Leben unter einen Hut zu bringen. Das bringt Lauren an ihre Grenzen….

David geht es ähnlich. Sein Vater hat den Unfall zwar überlebt, doch es ist ungewiss, ob er jemals wieder das Bewusstsein erlangt. David hält es nicht aus und verlässt die Stadt. Doch kehrt er immer wieder zurück und sucht bei Lauren und ihrer Großmutter Unterschlupf. Denn letztendlich vereint die Trauer sie. Egal wie unterschiedlich sie sein mögen.

Ruhig und empathisch erzählt Jennifer Castle vom Abschied nehmen, vom Trauern und vom Versuch, ins Leben zurückzufinden, wenn einem das Liebste auf der Welt genommen wird.

Das Leben „danach“ ist eine Herausforderung. Für alle.

Lauren und David geben beide ihr Bestes, um weiterzumachen. Sie machen es auf unterschiedliche Art und Weise. Mit Trauer. Mit Wut. Mit Hoffnung. Und mit Erinnerungen.

Und langsam, ganz langsam gelingt es ihnen, einen neuen Platz im Leben zu finden. Im „Danach“.