[Rezensionsexemplar]

Zum Inhalt:

Kommissar Oliver Borg hat das Gefühl, dass sein Leben gerade gegen die Wand fährt. Seine Frau ist ausgezogen und will die Scheidung. Den gemeinsamen Sohn hat sie mitgenommen. Seine Arbeit macht ihm keinen Spaß mehr und seine Abende verbringt er damit, allein Zuhause Alkohol zu trinken und über den Sinn des Lebens zu sinnieren. Keine gute Perspektive.

Als ein Jogger verschwindet und und sich von ihm zunächst nur einzelne Körperteile wieder anfinden, muss Kommissar Borg aus dieser Lethargie auftauchen. Alsbald wird ihm aber klar: Ein Serienkiller treibt in Braunschweig sein Unwesen und dieser Fall bringt Borg und sein Team an ihre Grenzen….

Meine Meinung:

Danny Morgenstern hat mit „Blutlauf – Jogge nie allein“ einen spannenden Braunschweig-Thriller geschrieben, der den Leser in Atem hält.

Für mich als Braunschweigerin war es sehr unterhaltsam, Kommissar Borg an die verschiedenen Orte unserer Stadt zu begleiten und ein Bild vor Augen zu haben, wie es an diesem oder jenem Ort tatsächlich aussieht.

Für diejenigen, die Danny und seine Affinität für James Bond kennen, haben so manche Kapitelüberschriften vermutlich ein Schmunzeln entlockt. Auch hier ist eine Verbindung zu James Bond erkennbar.

Kommissar Borg fand ich am Anfang sehr unsympathisch. Er scheint sein Leben nicht im Griff zu haben. Sein Beruf scheint ihn zu langweilen, er ist bisweilen zynisch und wirkt oft kaltschnäuzig. Das mag daran liegen, dass sein Privatleben brach liegt, ist aber keine Entschuldigung.

Der neue Fall überschattet alles, was Kommissar Borg in seinem bisherigen Berufsleben begegnet ist. Schnell stellt sich heraus, dass der vermisste Jogger kein Einzelfall ist. Weitere Jogger verschwinden. Körperteile tauchen wieder auf. Tage später dann der Rest der vermissten Person.

Schnell ist der Kreis der Verdächtigen eingekreist. Aber dabei bleibt es dann auch erst einmal. Es gibt keine handfesten Beweise, nur Vermutungen und der Täter scheint ihnen immer einen Schritt voraus. Frustrierend – das findet auch Koller – der Leiter der Mordkommission und ein sehr unangenehmer Chef.

Er stockt sein Team auf und verdonnert es dazu zwei Mal täglich joggend seine Runden um den Ölper See zu drehen, in der Hoffnung, dem Mörder näher zu kommen.

Borg – unsportlich ist quasi sein zweiter Vorname – bringt diese Taktik oft bis an den Rand der absoluten Erschöpfung. Da hilft es auch nicht, dass die neue Kollegin Sina Bachmann ihm schöne Augen macht. Obwohl er das sehr genießt. Ein Lichtblick in seinem tristen Alltag. Doch bevor die beiden miteinander anbändeln können, dreht der Killer endgültig auf und das Team gerät in Lebensgefahr.

Kommissar Borg entwickelt sich im Lauf der Geschichte weiter, bricht aus seiner Lethargie aus und wird sympathischer, wobei da immer noch jede Menge Luft nach oben ist, um ihn wirklich gern haben zu können. Aus meiner subjektiven Wahrnehmung.

Die Geschichte ist sehr blutig, temporeich und düster. Und sehr spannend. Nichts für schwache Nerven. Die Altersempfehlung ab 16 Jahren finde ich durchaus gerechtfertigt.

Das Einzige, was ich beim Lesen anstrengend fand, ist das kleine Schriftbild. Das hätte für mich ein wenig größer sein können. Hat aber nichts mit dem Roman an sich zu tun.

Mein FAZIT: Wer auf der Suche nach spannender und mörderischer Unterhaltung ist, ist mit „Blutlauf – Jogge nie allein“ gut beraten. Wobei ich davon abraten würde, die Lektüre direkt vor dem Joggen zu lesen…

Ich bedanke mich herzlich bei Danny Morgenstern für das Rezensionsexemplar.