[Eigenes Exemplar]

Zum Inhalt:

Nina hat überlebt. Die Leukämie ist überstanden. Sie gilt als geheilt. Eine zweite Chance. Einfach wieder leben. So meint man. Doch so einfach ist es nicht. Denn Nina hat Angst. Angst vor einem Rückfall. Angst, all den Schrecken ein zweites Mal erleben zu müssen. Angst vor dem Tod.
Es ist nicht so einfach, wieder zu leben. Doch Nina bleibt nichts anderes übrig und so fängt sie langsam wieder an, in ihrem neuen Leben anzukommen. Und dann begegnet ihr Erik, den sie toll findet. Aber ihr fehlt der Mut, sich ganz auf das „Leben danach“ einzulassen…

Meine Meinung:

Ich habe die sehr sympathische Autorin Catharina Junk auf der Leipziger Buchmesse 2018 bei einer Lesung erleben dürfen und  bin neulich über ihr Buch „Liebe wird aus Mut gemacht“ gestolpert.

Nina ist eine junge Frau Anfang 20, die das letzte Jahr im Krankenhaus verbracht hat und die dem Tod mehr als einmal gerade so von der Schippe gesprungen ist.
Die Geschichte, die aus Ninas Perspektive erzählt wird, spielt in zwei verschiedenen Zeiten: einmal begleiten wir Nina mit Beginn der Entlassung aus dem Krankenhaus und erleben eine junge Frau, die Angst hat, im Leben wieder Fuß zu fassen. Sie hat auf die harte Tour gelernt, wie fragil das Leben ist und das ein gesunder Körper und ein langes gesundes Leben eben keine Selbstverständlichkeit ist. Die Angst vor einem Rückfall (mit einer wesentlich schlechteren Heilungsprognose) begleitet sie permanent und macht es ihr schwer, wieder in ihrem Leben anzukommen. Nach vorne zu schauen ist für sie fast unmöglich. Zu Beginn besteht jeder Tag aus Überlegungen, wie lange es wohl gut gehen wird. Das es sich eben nicht lohnt, dieses oder jenes zu kaufen oder zu machen.

Der zweite Zeitstrang spielt in der Zeit der Diagnose und der Krankenhausbehandlung. Wir erleben eine junge Frau, die tagtäglich um ihr Leben kämpft. Deren Familie und beste Freundin nicht aufgibt und sie täglich unterstützen, aber dabei den möglichen Tod vollkommen ausklammern. Es nicht wahrhaben wollen. Während Nina das dringende Bedürfnis hat, darüber zu sprechen. Das macht das Miteinander ab einem gewissen Punkt schwierig.

Doch Nina hat Glück und überlebt. Und das Leben hat andere Pläne mit ihr und lässt nichts unversucht, um sie aus ihrer andauernden Schockstarre zu befreien und in einem Leben anzukommen, dass voller Liebe, Freundschaft und Glück sein kann.

Die Geschichte hat mich sehr berührt. Nina ist ein toller Charakter. Ihre Angst, ihr Kummer sind auf jeder Zeile zu spüren. Und auch ihr Wunsch, wieder zu leben. Aber die Angst ist so präsent, dass es ihr – zumindest zu Beginn nicht gelingen mag.

Doch im Lauf der Zeit. Unmerklich zuerst beginnt Nina, wieder zu leben. Und es ist einfach schön, sie dabei zu begleiten, wie sie den Mut findet, wieder im Leben anzukommen.

Die Geschichte ist einfach wunderbar. Sie hat traurige, aber auch wunderschöne, liebevolle und auch komische Momente.

Angst kennen wir alle. Ich auch. Ziemlich oft sogar. Aber ohne Angst gäbe es auch keinen Mut. Das dürfen wir niemals vergessen. Und tun die Dinge dann trotzdem, obwohl wir Angst haben. Denn: „Liebe wird aus Mut“ gemacht. „Irgendwie, Irgendwo, Irgendwann“ hat ja schon Nena gesungen.

Mein FAZIT:

Unbedingt lesen. Großartiges Buch!