[Eigenes Exemplar]

Zum Inhalt:

Hadley ist gut in der Schule, erfolgreich beim Lacrosse-Spielen. Sie lebt mit ihrer jüngeren Schwester und ihren Eltern in einem wunderschönen Haus in einer guten Gegend. Doch hinter der Fassade ist nichts so, wie es scheint….

Meine Meinung:

Bevor ich anfange, etwas zu dem Buch zu schreiben, muss ich eine Spoiler- und besser auch eine Trigger-Warnung aussprechen. Bitte lest nur dann weiter, wenn ihr damit fein seid. Vielen Dank.

Die Geschichte wird aus Hadleys Sicht erzählt und spielt zum einen in der Gegenwart und zum anderen in der Vergangenheit. Beides ist über dem jeweiligen Kapitel gut sichtbar gekennzeichnet, so dass man als Leser immer weiß, in welcher Zeit man sich befindet.

Hadley ist zu beneiden. Zumindest auf den ersten Seiten vom Zeitstrang „Damals“. Mag man beim Lesen denken. Erfolgreich. Beliebt. Hübsch. Keine Geldsorgen. Doch schon nach einer kurzen Zeit ist einem al Leser klar, dass alle diese Dinge nichts wert sind, wenn Dein Zuhause eine Hölle ist. Und genau das ist der Fall.

Hadley reißt sich permanent zusammen, versucht, die utopischen Forderungen ihres Vaters permanent zu erfüllen – was so gut wie unmöglich ist. Denn es gibt immer wieder etwas, was ihn wütend macht. So wütend, dass er seine Aggression an seiner älteren Tochter in Form von körperlicher und psychischer Gewalt auslässt. Und Hadley schweigt. Strengt sich noch mehr an. Versucht alles, um ihn bei Laune zu halten. Um ihrer selbst Willen? Eher weniger. Sie tut es, um ihre jüngere Schwester vor ihm zu schützen. Und das wird immer schwieriger.

Als sie Charlie kennenlernt und sich auf ihn einlässt, wird er zu ihrem Zufluchtsort. Ihrer kleinen Blase, in der die Welt für einen kurzen Augenblick in Ordnung ist. Doch auch das hat einen Preis. Einen hohen Preis. Und als Hadley das klar wird, dass sich nie etwas ändern wird, dass auch ihre Schwester immer mehr unter den Gewaltausbrüchen ihres Vater leiden muss, schmiedet sie einen Plan…

Mehr möchte ich nicht verraten. Nur noch so viel: Lest es. Ganz unbedingt.

Die Geschichte ist großartig geschrieben und sie geht sehr unter die Haut. Denn – wie auch bei jedem anderen von mir rezensierten Buch über häusliche Gewalt, kann ich auch bei diesem Roman nur immer wieder dasselbe sagen: Schaut nicht weg. Seid da, wenn Euch etwas auffällt, bietet immer wieder Eure Hilfe an.

Meschen, die häusliche Gewalt erleben, brauchen lange, um den Mut zu finden, Hilfe anzunehmen und über die Dinge zu sprechen, die ihnen im eigenen – vermeitnlich sicheren Zuhause wiederfahren.

Und – falls du zufällig in einer ähnlichen Situation bist, suche Dir Hilfe. Diese Situation alleine zu verlassen ist mehr wie schwer. Du bist nicht alleine. Und vor allen Dingen: Du bist nicht schuld!

Kostenloses Hilfetelefon gegen Gewalt an Frauen: 116 016