[Eigenes Exemplar]

Zum Inhalt:

Ansel will Arzt werden. Bevor er mit dem Studium anfangen kann, überbrückt er die Zeit mit einem Praktikum im Krankenhaus. Dort lernt er den fast gleichaltrigen Emil kennen. Emil ist sein Patient. Und Emil wird sterben. Bald.

Doch trotz dieser niederschmetternden Tatsache verlieben sich Emil und Ansel ineinander. Emils letzter Wunsch ist ein Roadtrip nach Schottland. Und Ansel setzt alles daran, ihm diesen Wunsch zu erfüllen. In dem Wissen, dass es die erste und letzte gemeinsame Reise sein wird.

Meine Meinung:

WAS. FÜR. EIN. VERDAMMT. GROSSARTIGER. ROMAN.

Ansel ist ein zurückhaltender junger Mann, der unbedingt Arzt werden will. Sein absoluter Lebenstraum. Hat das Herz am rechten Fleck. Gute Werte. Er hat es als Teenie nicht leicht gehabt. Wurde oft gehänselt von seinen Klassenkameraden. Dass er homosexuell ist, hat seine Schulzeit nicht wirklich vereinfacht.

Das Praktikum macht ihm Freunde. Eine gute Vorbereitung auf das Studium der Medizin. Sein Lebenstraum, den er sich unbedingt erfüllen will. Hoffentlich gelingt es ihm.

Und dann begegnet ihm Emil auf der Intensivstation. Sein neuer Patient. Und vom ersten Moment an ist nichts mehr, wie es vorher war. Vom ersten Augenblick an war da etwas Großes zwischen den beiden. Auch wenn Ansel sich nicht mal im Ansatz vorstellen kann, dass der bildhübsche Emil, ihn – den unscheinbaren Ansel – überhaupt wahrnehmen, geschweige denn mögen könnte.

Doch dem ist so. Zwischen den beiden entbrennt eine Liebe, die so gewaltig ist, so unendlich tief, so bedingungslos und schonungslos ehrlich, dass mir – in dem Wissen, dass diese Geschichte kein Happy-End haben kann und wird – schon zu Beginn der Geschichte das Herz schwer wurde.

Ansel wächst über sich hinaus und ermöglicht Emil diesen ersehnten Roadtrip. Emils Eltern unterstützen die beiden – wohlwissend, dass es sein kann, dass sie ihren Sohn am Beginn des Roadtrips vielleicht zum letzten Mal lebend sehen werden.

Die liebenswerte Art und Weise, wie die beiden miteinander umgehen, obwohl der endgültige Abschied nur eine Armlänge entfernt ist, hat mich unendlich tief berührt.

„Ich dachte immer, es gäbe dann eine Menge, die ich ihm noch hatte sagen wollen. Ich hatte immer Angst davor, dass ich nicht dazu kommen würde. Dass er davor gestorben wäre, und ich ihm nie mehr alles sagen konnte. Aber jetzt sitzt ich hier und ich muss nichts mehr sagen. Weil ich mir sicher bin, dass er alles weiß. Das ich ihm alles gesagt habe. Alles, was wirklich wichtig war.“ – Seite 397

Es ist eines dieser seltenen Bücher, die einen in einem Atemzug zerbrechen und gleichzeitig wieder zusammensetzen. Eines der Bücher, die einen beim Lesen verändern. Die einen wieder erden. Einen dankbarer machen, für all das was im eigenen Leben da ist. Die einem zeigen, wie kostbar dieses Leben ist. Wie kostbar Liebe ist. Wie kostbar die Menschen sind, die uns in unserem Leben bereichern und begleiten. Ein echtes Juwel.

„Denn jeder Tag vermissen ist auch ein Tag lieben“ – Seite 415

„In unserem Universum sind wir unendlich“ ist eines meiner absoluten Highlights in diesem Jahr und ich kann es Euch wirklich nur ans Herz legen. Lest es. Ganz unbedingt.