Zum Inhalt: Anouk ist 13 Jahre alt und völlig unnormal – findet sie selbst. Das beginnt damit, dass sie zwei Mütter statt Vater und Mutter hat: MaMi & MaTrix. Dass eine ihrer Mütter ihr ihre Kleidung selber schneidet und sie nur auf Heavy Metal steht, macht es nicht einfacher, Freunde zu finden.

Und weil sie es nicht mehr erträgt, anders zu sein als der Großteil ihrer Klassenkameraden, beschließt sie, ihr „Unnormal-Gen“ in ein „Normal-Gen“ umzuwandeln. Doch so einfach, wie Anouk sich das vorstellt, ist es nicht. Denn eigentlich mag sie Schminken, Marken-Klamotten und Popmusik überhaupt nicht. Und so nimmt das Chaos seinen Lauf…

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Meine Meinung:

Das Cover finde ich einfach bezaubernd. Diese filigranen Origamivögel sind einfach wunderschön. Der Schreibstil von Nikola Huppertz gefällt mir ebenfalls sehr gut, denn die Geschichte hat mich zum einen zum Nachdenken gebracht, aber auch auf vielen Seiten zum Schmunzeln und „vor-mich-hin-grinsen“. Die Geschichte wird in Tagebuchform aus der Sicht von Anouk erzählt.

Am Anfang möchte die dreizehnjährige Anouk einfach dazugehören – egal, ob es ihrer Persönlichkeit entspricht oder nicht. Sie schreibt eine Liste mit Dingen, die sie ab jetzt tun will. Dabei mag sie all diese Dinge gar nicht. Und der Versuch, jemand anders zu sein, endet unweigerlich im Chaos. Doch im Lauf der Geschichte und mit der wachsenden Freundschaft zu Moritz – einem anderen Außenseiter – verändert sich langsam ihre Sichtweise der Situation. Und letztendlich akzeptiert sie sich so, wie sie ist. Mit ihrem ganzen „Unnormal-Gen“, dass sie eben besitzt, um die Anouk zu sein, die sie wirklich sein will – egal, was die anderen von ihr halten mögen.

Ich habe mich in der Geschichte um Anouk stellenweise selber wiedergefunden. in meiner Schulzeit war ich ebenfalls eher auf der Seite der Außenseiter einzuordnen. Schminken, Klamotten, Disco und andere „gängigen“ Mädchendinge waren ebenfalls so gar nicht meins. Die ersten Schuljahre fand ich es ebenso doof wie Anouk, nicht wirklich dazuzugehören und immer irgendwie „anders“ zu sein als meine Klassenkameraden. Aber das ging irgendwann vorbei. Und dann war es letztendlich ok, so wie es war. Und das ist es bis heute.

Aus genau diesem Grund mag ich dieses Buch so gerne. Es zeigt, dass man sich eben nicht verbiegen muss, es zeigt, worauf es eben ankommt: dass die Menschen dich so mögen, wie Du tatsächlich bist und nicht so, wie andere Dich eben vielleicht gerne hätten. Dass Du einfach immer „Du selber“ bleibst. Denn die Menschen, die Dich wirklich mögen, die mögen Dich gerade deswegen, weil Du so bist, wie Du bist.

FAZIT: Eine wunderbare Geschichte über das „Erwachsen werden“ und „Sich-selber-finden“, über Freundschaft, Familie, Toleranz und die erste große Liebe.

8 von 10 Sternen