[Eigenes Exemplar]
Zum Inhalt:
Seit dem Abend an dem Storm erfahren hat, dass Floyd sie auf seiner Geburtstagparty vergewaltigt hat, sind einige Jahre vergangen. Storm ist aus seinem Leben verschwunden. Floyd ist abgestürzt. Wollte sein Leben beenden. Hat es nicht ertragen, Storm verloren zu haben.
Ein Unfall bringt ihn dazu, sein Leben zu überdenken. Er gibt seinem Leben eine neue Richtung. Kein Alkohol, keine Drogen, keine Frauen, kein Auto. Er studiert Sozialarbeit. Zieht aus. Leistet gemeinnützige Arbeit. Hofft, so seine Schuld abtragen zu können.
Als er einer Gruppe Kindern Schwimmunterricht gibt, traut er seinen Augen kaum. Storm begleitet die Kindergruppe. An ihrer Hand ein kleines Kind….
Meine Meinung:
Nachdem mir schon der erste Teil der Dilogie förmlich den Boden unter den Füßen weggerissen hat, habe ich direkt im Anschluss mit dem zweiten Band begonnen.
Floyd kann mit dem, was er Storm angetan hat nicht leben. Es lässt ihn nicht los. In keiner Minute. Er versucht trotzdem, seinem Leben einen Sinn zu geben. Gleichzeitig versagt er sich, wieder glücklich zu sein. Nach vorne zu blicken. Sich selbst zu verzeihen.
Und er vermisst Storm. In jeder verdammten Sekunde fehlt sie ihm. So sehr. Die große Liebe seines Lebens.
Die Nacht ihrer Vergewaltigung und das unglückliche Ende ihrer Liebe haben Storm geprägt. Sie noch vorsichtiger gemacht, als sie vorher schon war. Aufgeben kommt jedoch nicht in Frage. Da ist Billie. Ihr Ein und Alles.
Storm ist fassungslos, als Floyd ihr plötzlich wieder gegenübersteht. Noch mehr, als ihm klar wird, dass Billie sein Kind ist. Und jetzt – nach all den Jahren – an ihrem Leben teilhaben will.
Storm kann nicht vergessen, was er ihr angetan hat. Sie hasst ihn. Auf der einen Seite. Auf der anderen Seite hat sie niemals aufgehört, ihn zu lieben. Doch wie kann sie denjenigen lieben, der ihr eines der schlimmsten Dinge angetan hat, die man einem Menschen antun kann?
Was sagt das über sie aus, dass ein Teil in ihr, ihm verzeihen möchte, weil sie ihn liebt. Weil sie weiß, dass der Floyd in jener Nacht, nicht der Floyd ist, den sie danach kennen und lieben gelernt hat?
Doch gleichzeitig hat diese Nacht Narben hinterlassen, die nicht einfach zu verzeihen sind. Der Konflikt frisst sie beinah auf.
Kann man so etwas jemals verzeihen? Wie lautet die Antwort? Storm weiß es nicht. Und doch hofft sie gleichzeitig, dass die Liebe alles überwinden kann.
Gleichzeitig weiß sie, dass Billie ihren Vater in ihr Herz geschlossen hat. Dass sie ihn in ihrem Leben braucht.
Storms Kampf zu beobachten zwischen: „Ok, wir probieren es. Für Billie“ und „Ich hasse dich für das, was Du mir angetan hast“ und „Ich liebe Dich noch immer. Bitte verlass mich nicht“ war kaum auszuhalten. Diese Achterbahn der Gefühle, die Wut, die Hoffnung, die Trauer und die Liebe sind auf jeder Seite spürbar. Bei Storm und auch bei Floyd.
Floyd weiß, dass er das, was damals geschah, niemals wieder gutmachen kann. Und er weiß, dass er nie aufgehört hat, Storm zu lieben. Und nun auch Billie liebt. Seine Tochter. Dieses bezaubernde kleine Geschöpf, was am allerwenigsten was dafürkann, dass er in jener Nacht etwas Unverzeihliches getan hat.
Er gibt nicht auf. Egal, wie sehr ihm Storm wehtut und um sich schlägt. Mit Worten. Mit ihrem Verhalten. Mit Gesten. Er bleibt. Er geht nicht. Er gibt ihr Raum und lässt sie so sein, wie er ist. Egal, wie sehr sie ihm mit ihrem Verhalten weh tut. Aber er bleibt. Immer mit der Hoffnung im Herzen, dass es eine Chance gibt für sie beide. Für sie drei. Als Familie. Er wird sowieso niemals eine andere Frau so lieben können wie Storm. Das ist ihm klar.
Auch der zweite Band der Reihe hat mich tief berührt. Ich bin traurig, dass ich nun von Storm und Floyd Abschied nehmen muss. Beide – und auch die kleine Billie – sind mir beim Lesen sehr ans Herz gewachsen.
Für Band 2 gilt das Gleiche wie für Band 1: Absolute Leseempfehlung. Die „Fuck You“-Reihe zählt definitiv zu den Highlights 2021.
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