[Eigenes Exemplar]

Zum Inhalt:

Als Lale Sokolov sich freiwillig zur Deportation meldet, hofft er, damit seine Familie zu schützen. Jede jüdische Familie sollte ein Mitglied ab 18 Jahren zum Arbeitseinsatz an die Deutschen ausliefern. Ansonsten wird die gesamte Familie deportiert.

Doch schon als er in den Viehwaggon eingesperrt wird, wird ihm klar, dass sein Leben, wie er es kennt – nicht mehr existiert. Dennoch gelingt es ihm, pragmatisch um sein Leben zu kämpfen und den Mut und die Zuversicht nicht zu verlieren. Auch dann nicht als er in Ausschwitz ankommt und zum Tätowierer der Haftlinge bestimmt wird. Eines Tages begegnet ihm bei seiner Arbeit eine junge Frau namens Gita. Sie wird seinen Sonnenstrahl in dieser düsteren Zeit. Die Liebe seines Lebens. Noch ein Grund mehr, um zu überleben….

Meine Meinung:

Heather Morris gelingt es auf unglaublich empathische Art und Weise die Erinnerungen von Lale Sokolov zu einem Buch zusammenzufassen, das beim Lesen unter die Haut geht.

Das Grauen in Ausschwitz, die willkürlichen Drangsalierungen und Morde, der Sadismus der SS, aber auch der Mut von Lale Sokolov, zu überleben und das Leben seiner Mitmenschen trotz der unmenschlichen Umstände ein wenig im Rahmen seiner Möglichkeiten zu verbessern, die unerschütterliche Liebe zwischen Gita und Lale, die Freundschaft und das „Um einander kümmern“ der Gefangenen untereinander gehen sehr ans Herz.

Lale und Gita überleben beide das Lager. Sie hatten mehr als Glück. Mehr als einmal hing ihr Leben am seidenen Faden. Und doch ist es ihnen gelungen, am Ende in Freiheit zu leben. Aber vielen anderen Menschen ist es das nicht. Sie wurden kaltblütig ermordet.

Das zu wissen, während man diese Geschichte liest, bricht mir (übrigens jedes Mal, wenn ich ein Buch über den Holocaust lese) das Herz. Zu wissen, dass mehr als 6 Millionen Menschen unter diesen Bedingungen tatsächlich leben mussten und bestialisch gequält und ermordet worden sind, ist mehr als mein Verstand wirklich begreifen kann.

Das Buch zeigt einmal mehr wie wichtig es ist, dass der Holocaust nicht in Vergessenheit geraten darf. Es zeigt eindrucksvoll, dass Menschen zu Dingen fähig sind, die schlichtweg unseren Verstand übersteigen. Es darf nie wieder geschehen!