Zum Inhalt: Melanie ist glücklich verheiratet. Ihr Mann sieht gut aus, ist beruflich und politisch erfolgreich und im Bett klappt es auch. Trotzdem fehlt ihr etwas. Als sie das erste Mal mit BDSM in Berührung kommt, wird ihr klar, dass sie darauf niemals mehr verzichten kann. Doch was passiert, wenn ihr Mann es herausfindet?

Zum Glück ist Melanie nicht allein. Ihre Freundin Daniela steht zu ihr, ist immer da für sie. Mit ihr kann sie all ihre Sorgen und Nöte, ihre Erlebnisse und glücklichen Momente teilen….

Meine Meinung:

Hmm, schwierig. Ich habe lange überlegt, was ich über dieses Buch schreiben soll. Es löst in mir nämlich unterschiedliche Empfindungen aus. Aber ich denke, ich fange einfach von vorne an:

Ich habe das Buch auf der Rückfahrt von der Buchmesse Leipzig letzte Woche angefangen vorzulesen (nein, ich bin nicht selber gefahren, ich durfte auf der Beifahrerseite sitzen). Und schon die erste BDSM-Szene hat mich fürchterlich aufgeregt. Das lag vermutlich daran, dass ich Lars – den ersten Dom im Buch – fürchterlich unsympathisch fand. Aber natürlich gibt es da auch wieder kein richtig und falsch. Nur, weil mir die Art, wie er mit Melanie „spielt“, wie er mit ihr umgeht, überhaupt nicht gefallen hat, heißt das nicht, dass es nicht richtig ist. Es ist nur für mich nicht richtig gewesen.

Da war ich dann erstmal skeptisch, ob mir der Rest des Buches überhaupt gefallen würde, oder ob die Geschichte weiterhin so polarisiert.

Aber nein, Lars ist nicht mehr aufgetaucht (darüber war ich ziemlich froh) und ich durfte Melanie bei ihren allerersten BDSM-Erlebnissen begleiten. Die mich dann auch wieder „versöhnt“ haben. Melanie nimmt uns ein Stück weit mit in ihre Vergangenheit. Sie lässt uns teilhaben, an dem Moment, in dem ihr bewusst geworden ist, dass sie devot ist.

ACHTUNG SPOILER!

Irgendwann findet ihr Mann heraus, dass sie ihn „betrügt“ – und er reagiert anders als erwartet oder befürchtet. Er WILL sie verstehen, er will wissen, warum sie es liebt, sich dominieren zu lassen, was sie daran fasziniert, für einen anderen Menschen Schmerzen zu ertragen. Sogar Lust aus diesen Schmerzen zu ziehen.

Er lässt sich auf ein neues Abenteuer ein, weil er sie liebt, weil sie ihm alles bedeutet und weil er sie glücklich sehen will.  DAS finde ich absolut großartig.

Wer jetzt natürlich eine romantische Liebesgeschichte erwartet mit ein oder zwei vorsichtig formulierten erotischen Liebesszenen, der wird definitiv enttäuscht.

Dieses Buch nimmt kein Blatt vor den Mund, die Sprache der Autorin ist klar, offen, sehr direkt. Mir persönlich war die Sprache zu direkt und ein wenig zu lieblos, aber auch das ist meine subjektive Meinung. Es gibt sicherlich Leser, die diese leicht „derbe“ Sprache bevorzugen. Für mich ist sie nur bedingt etwas.

Was ich ein wenig störend fand beim Lesen, war die Tatsache, dass die Autorin stellenweise die Namen von Daniela und Melanie verwechselt hat, das hat bei mir zu Irritationen geführt.

Was ich richtig gut fand, war das Interview mit Steffen – der später auch Melanies Dom wird. Das Interview hat einen guten Einblick auf die Gefühlswelt und Ansichten einer dominanten Persönlichkeit gegeben. Ich finde es immer wieder faszinierend, herauszufinden, wie Menschen BDSM leben, wie sie es für sich definieren.

Mich persönlich hat die Geschichte ein wenig ambivalent zurückgelassen. Aber sie hat mich auch zum Nachdenken gebracht Und wenn ein Buch den Leser zum Nachdenken bringt, ist es ein gutes Buch.

Mein FAZIT:

Ein erotischer Roman, der definitiv nichts für zarte Gemüter ist. Für Leser, die nur zaghaft einen Blick in die dunkle Welt des BDSM werfen wollen, finde ich ihn nur bedingt geeignet. Für Menschen, die Freude an direkter Sprache, an außergewöhnlichen erotischen Szenen haben, ist er mit Sicherheit ein Lesegenuss.

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Ich bedanke mich recht herzlich beim Blue Panther Books Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Weitere Informationen zum Buch findet Ihr hier*.