[Leihexemplar]

Zum Inhalt:

Die Welt in naher Zukunft. Die Klimaveränderungen haben große Teile der Welt unbewohnbar gemacht. Um Ressourcen und Platz zu sparen, entwickelt ein großer Konzern virtuelle Welten. Die Menschen leben in kleinen Boxen, sind an ein Lebenserhaltungssystem angeschlossen und verbringen fast die kompletten 24 Stunden eines Tages in den virtuellen Ländern, die man bereisen kann. Ein reales Leben ist so gut wie unmöglich. Nur die Angestellten und Betreiber des Konzerns haben noch ein Leben außerhalb der Virtualität, um die Systeme zu pflegen und weiterzuentwickeln. Eine von diesen Personen ist Jana. Weltendesignerin und Computernerd. Eines Tages stellt sie in ihrer selbstdesignten Welt Kerrybrook gravierende Fehler fest, die eine junge Frau in der Realität das Leben kostet. Und das ist nur der Anfang, wie Jana mit Schrecken feststellen muss. Auf der Suche nach Antworten kommt sie einer Verschwörung auf die Spur, die viele Menschen das Leben kosten wird, wenn sie nicht verhindert wird…

Meine Meinung:

Wer auf der Suche nach einem spannenden und dystopischen Science-Fiction-Jugendroman ist, trifft mit „Cryptos“ definitiv eine gute Wahl. Ursula Poznanski schreibt großartige Jugendromane, die man nach den ersten paar Seiten nicht mehr aus der Hand legen kann.

Jana ist eine junge und engagierte Weltendesignerin, die sich zuerst überhaupt nicht vorstellen kann, dass Menschen vorsätzlich so viel Schaden anrichten und den Tod von Menschen in Kauf nehmen. Als ihr klar wird, in welcher Gefahr sie schwebt, ist es fast schon zu spät. Doch zum Glück gibt es eine Organisation, die Jana retten will und ihr unerwartet zur Seite steht.

Ich persönlich habe mich beim Lesen durchaus gefragt, ob so eine virtuelle Welt wirklich das Reale Erleben und Empfinden ersetzen kann.

Wenn man den Mangen an Ressourcen und Lebensraum in der Geschichte betrachtet, ist es wohl eine mögliche Alternative. Und natürlich sind die Welten unheimlich komplex. Es gibt Urzeitwelten, Welten mit Dämonen und Elfen. Welten, die geschichtliche Epochen darstellen. Es gibt nichts, was es nicht gibt. Man kann – wenn man den passenden Weltenpass besitzt, innerhalb von Sekunden von einem Ort zum anderen Reisen. Klingt nahezu paradiesisch. Dafür hat man jedoch, bis auf einen kurzen Zeitraum am Tag kein reales Leben mehr. Alles spielt sich in der kleinen Kapsel ab, die dem Menschen noch als eigener Lebensraum zusteht.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es den Menschen reicht, alles nur virtuell zu erleben, aber im Zeitalter von Digitalisierung finde ich den Gedanken zumindest nicht mehr „unvorstellbar“ und „abwegig“.

Und gerade jetzt – wo sich das Klima (nicht zum Besseren) ändert, sind das Gedankenmodelle, die durchaus nicht von der Hand zu weisen sind. Was machen wir, wenn sich unser Klima wirklich drastisch ändert?

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung. Spannend. Erschreckende Zukunftsvision, die man nicht mehr zur Seite legen kann.