[Eigenes Exemplar]

Zum Inhalt:

Beyah hat kein leichtes Leben. Sie versucht, ihre drogenabhängige Mutter vor dem Absturz zu bewahren und in der Schule gute Leistungen zu bringen, damit sie irgendwann einen Weg raus aus dem trostlosen und von Armut und Hoffnungslosigkeit geprägten Leben finden kann.

Doch dann stirbt ihre Mutter an einer Überdosis und Beyah verbringt den Sommer bei ihrem leiblichen Vater, der mittlerweile wohlhabend und verheiratet ist. Für Beyah eine Art Kulturschock. Und sie begegnet ihm zunächst mit großem Misstrauen.

Als ihr ihr Nachbar Samson begegnet, spürt sie eine unerklärliche Faszination für den jungen Mann. Vermutlich spürt sie innerlich, dass er ähnliche Abgründe in sich trägt, wie sie selbst…

Meine Meinung:

Colleen Hoover schreibt immer wieder Bücher, die mich tief berühren und dieses Mal ist das wieder genauso gewesen.

Beyah ist ein starker Charakter, der trotz schwieriger Lebensbedingungen nicht ans Aufgeben denkt. Relativ schnell wird ihr klar, dass der Tod ihrer Mutter für sie auch eine Chance auf ein neues Leben ist.

„Wahrscheinlich ist es einfach eine Frage von Glück oder Pech. Die meisten Eltern hinterlassen nach ihrem Tod eine schmerzhafte Lücke. Die übrigen werden durch den Tod zu besseren Eltern, als sie es im Leben je waren. Sterben war das Netteste, was meine Mutter je für mich getan hat.“ – Seite 10

Als sie für den Sommer bei ihrem Vater unterkommt, ist das für sie mehr oder weniger ein absoluter Kulturschock. Von bitterer Armut zu einem Leben im Überfluss. Dass sie zunächst damit überfordert ist, kann ich gut verstehen. Sie will sich zunächst nicht auf die Familie ihres Vaters einlassen, obwohl die Herzlichkeit dieser Familie es ihr ziemlich schwer macht. Sie nimmt ihrem Vater übel, dass er so selten Kontakt gesucht hat, muss irgendwann jedoch feststellen, dass ihre Mutter da intrigiert hat.

„Natürlich bist Du stolz auf mich, Brian. Aber meine wirkliche Leistung ist eine ganz andere – nämlich die, dass ich eine Kindheit überlebt habe, in der sich vollkommen auf mich allein gestellt war.“ – Seite 155

Es braucht lange, bis Beyah sich ihnen anvertraut. Sie einlebt. Aber diese neue Heimat auf Zeit beginnt irgendwann, sich wie ein Zuhause anzufühlen.

„Zuhause ist für mich so was wie ein mythischer Ort, nachdem ich schon mein ganzes Leben lang suche.“ – Seite 27

Als sie Samson begegnet, ist sie zuerst ablehnend, aber gleichzeitig spürt sie, dass die beiden sich ähnlicher sind, als es auf den ersten Blick den Anschein hat.

„Ich habe das Gefühl, nie etwas Aufrichtigeres gesehen zu haben als Samsons Gesicht in diesem Moment, in dem er mit zusammengepressten Lippen nickt. Dass das Leben von jemandem, der so viel Geld hat, so scheiße könnte wie meins, hätte ich niemals möglich gehalten, aber ich erkenne in seinem Blick, dass es so ist. Und auf einmal wirkt alles an ihm vertraut“ – Seite 117

Nachdem Beyah sich auf Samson eingelassen hast, verändert sich ihr Leben zusehend. Die Liebe zwischen den beiden geht so tief und endlich hat sie das Gefühl, angekommen zu sein und ein Zuhause zu haben.

„Ich merke, wie ich ihm erliege. Ich weiß nicht, auf welche Art. Vielleicht auf alle überhaupt nur vorstellbare Arten, denn ich will, dass er mehr tut. Egal was. Dass er mich schmeckt. Mich berührt. Mich mit sich in die Tiefe zieht“ – Seite 118

„Ich hatte noch nie das Gefühl, mehr wertgeschätzt zu werden als in diesem Moment. Wertgeschätzt. Begehrt. Respektiert. Gewollt. Vielleicht sogar geliebt.“ – Seite 233

Doch die dunklen Wolken sind nicht weit entfernt und als dann das Gewitter der Vergangenheit Samson einholt, glaubt Beyah daran zu zerbrechen. Auch wenn sie von ganzem Herzen hofft, dass es trotz aller Schwierigkeiten und Hindernisse noch eine Zukunft für sie beide gibt.

Und Beyah ist niemand, der einfach so aufgibt.

Das Geschichte ist einfach nur schön und ich kann sie Euch nur empfehlen. Ein richtiger Sommerroman der zu Tränen rührt und gleichzeitig Herz und Seele wärmt.