Zum Inhalt:

Kaja merkt schon als Teenager, dass ihre sexuellen Vorlieben nicht der allgemeinen Norm entsprechen. Lange Zeit denkt sie, dass etwas mit ihr nicht stimmt. Es ist nicht normal, dass man Tagträume hat, in den man geschlagen und erniedrigt wird, sich jemand anderem ohne Wenn und Aber sexuell unterwirft. Sie schämt sich deswegen und ist sehr unglücklich.

Lange Zeit fühlt sie sich regelrecht zerrissen – da ist die emanzipierte junge Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht und wunderbar autark ist. Und Gewalt gegen Frauen ablehnt. Und dann gibt es nach die andere Kaja – die es liebt, im Bett dominiert und gequält zu werden. Wie kann das sein? Wie kann man so eine „normale“ Person mit diesen „verdorbenen“ sexuellen Wünschen in Einklang bringen?

Irgendwann trifft Kaja auf Max und aus der Freundschaft zwischen den Beiden entwickelt sich eine vorsichtige Beziehung. Und irgendwann nimmt Kaja ihren ganzen Mut zusammen und gesteht Max, wovon sie im Bett wirklich träumt. Max lässt sich auf das Abenteuer ein und zusammen unternehmen sie erste Schritte im Bereich BDSM. Doch dann bekommt Max ein Jobangebot in den USA….

Meine Meinung:

Ich habe die Erzählung in einem Rutsch ausgelesen und konnte Sibel’s Erzählung nicht aus der Hand legen.

Die fiktive Geschichte von Kaja ist in einer klaren, stilvollen und ehrlichen Sprache aus Kajas Sicht erzählt, so dass man den Eindruck hat, dass es sich eher um eigene Erlebnisse, als um eine fiktive Geschichte handelt.

Als Kaja sich endlich selbst eingesteht und akzeptiert, dass sie devot ist, nimmt sie ihren ganzen Mut zusammen und sammelt erste Erfahrungen. Und lässt uns als Leser an ihnen teilhaben. Sie ist sehr reflektiert und kann auch negative Erlebnisse gut verarbeiten. Gleichzeitig lässt sie uns auf eine angenehme Art ebenfalls an ihren Gefühlen teilhaben und das auf eine sehr authentische und nachvollziehbare Art und Weise.

Wer allerdings „Schmuse-BDSM“ à la SoG erwartet, der wird mitunter enttäuscht sein. Die BDSM-Szenen sind genauso ehrlich, offen und authentisch beschrieben, wie es im realen Leben oft der Fall ist. Es wird nichts romantisiert. Sondern offen und ehrlich erzählt.

Das macht für mich einen großen Reiz an dieser Erzählung aus und zeigt mir, dass die Autorin definitiv weiß, wovon sie schreibt.

Wenn Ihr Euch für BDSM-Literatur interessiert, kann ich Euch die Geschichte nur ans Herz legen.