[Eigenes Exemplar]

Zum Inhalt:

Als Aaliyah – verkleidet als Rotkäppchen – auf einer Halloweenparty plötzlich Connor Roe, verkleidet als Captain America begegnet, beschließt sie, etwas völlig Verrücktes zu tun und die beiden ziehen gemeinsam durch die Stadt. Ohne sich ihren Namen zu verraten. Ohne die Telefonnummer auszutauschen. Denn wenn das Schicksal es will, werden sie sich wiedersehen.

Beide konnten einander nie vergessen und das Schicksal konnte es scheinbar auch nicht. Auf einer Veranstaltung begegnen sie sich wieder. Doch Aaliyah ist verlobt. Ausgerechnet mit dem Mann, den Connor zutiefst verabscheut…

Meine Meinung:

Auch der zweite Teil der Compass-Reihe geht unter die Haut. Aaliyah hatte kein leichtes Leben. Sie ist als Pflegekind großgeworden und hat niemanden, der sie liebt. Und nichts wünscht sie sich sehnlicher als eine richtige Familie. Als Jason in ihr Leben tritt, ergreift sie die Gelegenheit beim Schopf. Und ignoriert, die leise Stimme, die ihr sagt, dass er sie nicht gut behandelt. Denn sie will eine Familie. Ein Zuhause. Ganz unbedingt…

Kurz vor der Hochzeit tritt dann Connor wieder in ihr Leben. Und ihre Verbindung ist sofort wieder da. Als Jason sie vor dem Traualter stehen lässt, beschließt Connor, für sie da zu sein. Und wer weiß, vielleicht kommt die Magie der ersten gemeinsamen Nacht ja wieder zurück in ihre Herzen…

Aaliyah hat mich tief berührt. Ihr Wunsch, eine Familie zu bekommen. Ein richtiges Zuhause zu haben,  gehen mir sehr ans Herz. Die Menschen, die mich kennen, werden wissen, warum…

Gleichzeitig fällt es ihr schwer, jemanden wirklich an sich heranzulassen. Sie hat nie gelernt, dass man anderen Menschen vertrauen kann….

„Du hast Verlustängste, weshalb du sehr an den Menschen in deinem Leben festhältst. Obwohl die Menschen in deinem Leben nur dünn gesät sind. Um jemanden an dich heranzulassen, brauchst du eine Menge Vertrauen. Aber wenn du einmal jemandem Zutritt gewährt har, betest du, dass er nie wieder geht“ – Seite 46/47

Aaliyah nimmt Connors Freundschaft und seine bedingungslose Zuneigung, die er den Menschen schenkt, an. Sie hilft ihr, die schweren Tage zu überstehen. Doch ihm zu sagen, dass sie schwer krank ist, schafft sie nicht. So viel Vertrauen hat sie nicht. Und vor allen Dingen möchte sie sich einfach mal nur glücklich fühlen. Ohne Angst vor der Zukunft zu haben. Also bleibt sie still.

Doch auch Connor hat Dämonen aus der Vergangenheit, die er in Schach halten muss. Zweimal hat seine Mom den Krebs besiegen können. Doch für das Kind, das er damals war, war dieser Kampf die Hölle. Niemals wieder möchte er jemanden vor seinen Augen krank werden und um sein Leben kämpfen sehen. Niemals mehr. Als er rausfindet, dass Aaliyah schwer krank ist, ergreift er die Flucht…

Connor wäre jedoch nicht Connor, wenn er nicht erkennen würde, dass es besser ist zu lieben und jemanden zu verlieren, als niemals diese tiefe, bedingungslose Liebe zu spüren, die Aaliyah ihm schenkt… und so nimmt er die Herausforderung an….

„„Regen macht Regenbögen, Aaliyah. Lass den Tränen freien Lauf“, hätte er wahrscheinlich gesagt. „Das Zerbrechen kommt vor dem Reparieren““ – Seite 189

„Manchmal muss man Angst vor dem haben, was man liebt, um dafür zu sorgen, dass man es nie wieder verliert“ – Seite 366

Gemeinsam gelingt es Aaliyah und Connor die Schatten der Vergangenheit hinter sich zu lassen. Nach vorne zu blicken. Sich gegenseitig zu heilen. Sich selbst zu lieben. Sich weiterzuentwickeln und gemeinsam zu wachsen…

„Ich war nicht perfekt. Ich besaß immer noch Schwächen. Manchmal urteilte ich über andere, manchmal über mich selbst. Ich haderte mit meinen Narben und manchmal mit der Anzeige der Waage. Doch die größte Entdeckung der Selbstliebe war die Erkenntnis, dass man nicht perfekt sein musste, um der Liebe, des Respekts und der Fähigkeit, jeden Tag zu wachsen würdig zu sein.“ – Seite 427

Aaliyah und Connor sind einfach süß miteinander. Beide sind großartige und gutherzige Menschen, die versuchen, die Welt besser zu machen. Den Blick und ihre Herzen auf ihre Mitmenschen weit offen zu lassen. Zu helfen, wenn sie helfen können. Für andere da zu sein.

Eine wirklich wunderbare Geschichte, die mich tief berührt hat. Liebe macht einfach alles besser. Alles.

Brittainy C. Cherry versteht es brillant, den Charakteren mit ihrem Schreibstil eine ganz persönliche Note zu verleihen. Sie zum Leben zu wecken. Auf eine Art, bei der der Leser die beiden und die (sympathischen) Menschen in ihrem Umfeld ganz fest in ihr Herzschließen.

Ich freue mich schon auf den nächsten Band der Reihe und hoffe sehr, Aaliyah und Connor dort wiederzutreffen….

 

„Er heilte mich durch seine Gegenwart.

Er war mein Seelenverwandter.

Mein Geliebter.

Mein Freund.

Meine Familie.

Und auch er wurde geliebt.“

– Seite 433/434