[Eigenes Exemplar]

Zum Inhalt:

Das beschauliche Leben von Morgan endet jäh: Gestern hat sie noch zusammen mit ihrem Mann, ihrer Tochter, ihrer Schwester und deren Verlobten ihren Geburtstag gefeiert. Einen Tag später steht sie vor den Trümmern ihres Lebens. Ihr Mann und ihre Schwester sind bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Als ihr bewusst wird, dass die beiden eine Affäre miteinander hatten, beschließt sie, ihrer Tochter Clara nichts davon zu verraten, um sie zu schützen. Doch sie ahnt nicht, dass dieser Entschluss ihr fast noch die Tochter nimmt…

Meine Meinung:

Die Geschichte von Erfolgsautorin Colleen Hoover ist dramatisch, traurig und geht ans Herz. Also legt Euch Taschentücher bereit.

Die Geschichte wird sowohl aus der Sicht von Morgan, als auch von ihrer Tochter Clara erzählt. Größtenteils in der Gegenwart, doch auch teilweise nimmt uns die Autorin mit in die Vergangenheit von Morgan.

Morgans Stärke ist absolut bewundernswert. Nicht nur, dass sie ihren Mann und ihre Schwester verloren hat, sie muss auch noch damit zurechtkommen, dass sie die beiden eigentlich gar nicht kannte. Und zusätzlich zu all der Trauer und Wut, die sie empfindet, muss sie ihre Tochter unterstützen und versucht mit aller Kraft, nicht das Andenken des Vaters zu beschmutzen.

Und ich war beim Lesen so wütend auf ihren Mann und ihre Schwester. Nicht, weil sie sich ineinander verliebt haben. Liebe und Gefühle, die sich entwickeln kann man niemandem vorwerfen. Aber ich finde, sie hätten ehrlich sein müssen. Das wären sie Morgan schuldig gewesen. Aus Respekt ihr gegenüber.

Clara weiß nicht wohin mit ihrer Trauer. Ihr Vater und ihre Tante waren ihr ein und alles. Viel entspannter als ihre anstrengende Mutter, zu der sie seit Beginn der Pubertät den Draht verloren hat.

Mutter und Tochter entfernen sich immer mehr voneinander. Jeder von ihnen hat das Gefühl, den anderen nicht mehr zu kennen. Das Geheimnis zwischen ihnen wird immer größer, immer unaussprechlicher. Bis es fast zu spät ist.

Ich finde es bewundernswert, dass Morgan beschlossen, ihre Tochter vor der schmerzlichen Wahrheit zu schützen. Obwohl sie selbst an dem Verrat fast zerbricht. Trotzdem hätte ich sie am liebsten angefleht, Clara die Wahrheit zu sagen. Denn egal wie weh es tut, es ist wichtig, dass die Wahrheit ans Licht kommt. Das man offen und ehrlich miteinander umgeht. Auch wenn es schwer ist. Auch wenn es schmerzt.

Aber natürlich ist es leicht das zu sagen, während ich hier gemütlich an meinem Schreibtisch sitze und die Rezension schreibe und niemals in einer ähnlichen Situation war. Aber trotzdem erachte ich die Wahrheit als unerlässlich.

Die Geschichte geht ans Herz. Sie berührt. Sie macht traurig. Und sie gibt Hoffnung. Hoffnung, dass trotz Verlust und großer Trauer sich wieder etwas Gutes entwickeln kann. Das Glück wieder einzieht. Wenn man sein Herz offenlässt. Nicht verbittert wird. Der Trauer ihren Raum gibt und dann langsam wieder – mit mutigem Herzen – nach vorne schaut.

In diesem Sinne: gebt niemals auf. Egal wie schwer es gerade ist. Das Glück und die Freude kommen zurück. Ganz bestimmt. Daran müsst ihr immer glauben.