[Eigenes Exemplar]

Zum Inhalt:

Endlich die erste eigene Wohnung. Emma ist glücklich. Endlich fängt das richtige Leben an.

Eines Abends kommt sie Adrian näher. Und er ihr. Was auf den ersten Blick nach möglichem Happy-End aussieht, ist keines. Denn Adrian ist der Freund ihrer besten Freundin Elli…. Sie kann ihn nicht lieben. Sie darf ihn nicht lieben. Oder doch?

Meine Meinung:

Die schwedische Autorin Katharina von Bredow schreibt spannende und unterhaltsame Jugendliteratur über ernste und wichtige Themen, die die jungen Menschen bewegen.

Emma kämpft lange gegen ihre Gefühle an. Niemals möchte sie ihre beste Freundin verletzen. Und dann…. Dann geschieht es eben doch. Ihre Gefühle und ihre Sehnsucht sind zu stark. Sie landet mit Adrian im Bett. Und Adrian? Er will nichts in seinem Leben verändern, aber trotzdem empfindet er etwas für Emma. Doch sein Leben mit Elli ist bereits durchgeplant. Es scheint keine Lösung zu geben. Unglück und Drama sind vorprogrammiert.

Es ist aber auch eine vertrackte Situation. Gegen Gefühle kommt man nicht immer an. Dennoch ist die Art und Weise wie die beiden mit der Situation umgehen, Elli gegenüber nicht fair.

Aber wie immer gibt es hier auch kein schwarz und weiß.

Offen und ehrlich über seine Gefühle zu sprechen, kostet Mut. Und zieht auch mögliche Konsequenzen nach sich. Verliert man seine große Liebe? Seine beste Freundin? Das Risiko ist da.

Einfach nichts zusagen und gegen die Gefühle anzukämpfen oder sich eben heimlich zu treffen, erscheint auf den ersten Blick leichter und barmherziger. Doch ist es das wirklich? Das muss letztendlich zum Schluss jeder für sich selber entscheiden. Und auch Emma und Adrian müssen sich entscheiden. Für ihre Liebe. Gegen ihre Liebe. Für Elli. Für die Wahrheit. Oder das Schweigen und die Lügen.

Der Schreibstil ist gut. Die Geschichte wird aus Emmas Sicht erzählt. Es gibt neben der Liebesdramageschichte noch einen zweiten Handlungsstrang, in dem es um Emmas Bruder geht, der leider für meinen Geschmack nicht wirklich in die Geschichte hineingepasst hat – und vor allem vom eigentlichen Thema abgelenkt hat. Das fand ich sehr schade. Ich hätte mir etwas mehr Tiefe und Inhalt – gerade auf die Thematik der Hin- und Hergerissenheit von Emma und Adrian gewünscht. In dem Bereich blieb mir die Geschichte leider zu oberflächlich. Da bin ich – wenn man sich z.B. an „Ludvik, meine Liebe“ von ihr erinnert – anderes gewohnt.

Dennoch ist es ein lesenswerter (Jugend-)Roman, der im Beltz & Gelberg Verlag erschienen ist.