[Rezensionsexemplar]

Zum Inhalt:

Der Urlaub mit ihrem Vater soll Ella von dem Trennungsschmerz ihrer letzten Beziehung ablenken. Vierzehn Tage Sylt. Familienzeit. Doch so entspannt, wie Ella sich das vorstellt, wird es nicht, denn ihr Vater hat sich in den Kopf gesetzt, Ella und ihre Schwester Ina, die mittlerweile auf Sylt lebt, wieder miteinander zu versöhnen. Doch das ist leichter gesagt als getan….

Meine Meinung:

Ella und ihre Schwester Ina sind seit vielen Jahren zerstritten. Ella gibt Ina die Schuld aus Auszug und Tod ihrer Mutter und hat den Kontakt rigoros abgebrochen. Zu verzeihen kann sie sich nicht vorstellen.

Als Ella klar wird, dass ihr Vater die Reise nach Sylt zur Versöhnung geplant hat, ist sie ziemlich sauer. Aber da es ihrem Vater nicht gutzugehen scheint, macht sie gute Miene zum bösen Spiel.

Und während sie aus gesundheitlichen Gründen ein paar Tage auf dem Karsenhof verweilen müssen, schleicht sich ihre Nichte Mimi und der Hof mit all seinen menschlichen und tierischen Bewohnern in ihr Herz. Ganz unbemerkt. Ganz leise.

Der Karsenhof und seine Bewohner sind herzig: da ist die kleine Mimi: hochsensibel und hochintelligent, die mit ihrer entwaffnenden und liebevollen Art ziemlich schnell das Herz ihrer Tante Ella gewinnt.

Neni ist die Besitzerin des Karsenhofes. 82 Jahre alt und mittlerweile gesundheitlich leider nicht mehr in der Lage, ihren Hof allein zu führen. Da war es damals ein Wink des Schicksals, dass Ina mit Mimi bei ihr gestrandet ist. Herzlich nimmt sie nun auch Ella und ihren Vater bei sich auf. Endlich Leben in der Bude….

Tom ist Nenis Enkelsohn und Tierarzt auf der Insel. Wenn auch nur vertretungsweise. Eigentlich lebt er in Berlin. Er ist schnell von Elli fasziniert. Und sie von ihm.

Ina ist Ellas Schwester. Früh wird klar, dass sie vom Wesen her ähnlich, wie ihre Tochter Mimi ist. Intelligent, sehr strukturiert. Veränderungen machen ihr große Angst.

Ellas Papa ist ein Schlitzohr. Er hat das Zusammentreffen ausgeheckt, um endlich seine Familie wieder zu versöhnen. Doch das ist nicht das Einzige, was er ausheckt. Ein lustiger Geselle, der es faustdick hinter den Ohren hat. Aber immer das Beste will für seine Lieben.

Und last but not least: Ella. Ella ist unschlüssig, was aus ihrer Beziehung zu dem Brauerreisohn Bastian werden soll. Er hat sie mit einer Kollegin betrogen. Mehrmals. Ella lebt bisher noch bei ihm und seiner Familie und arbeitet im Familienunternehmen. Das fühlt sich alles nicht mehr richtig an. Doch was will sie wirklich? Der Urlaub mit Papa soll ihr da etwas Klarheit bringen.

Ella fand ich ein oftmals wenig naiv. Manchmal frage ich mich, wie sie all diese Anzeichen übersehen konnte? Was mit ihrem Vater los ist. Wie es ihrer Schwester geht. Das fand ich manchmal sehr schade. Aber vielleicht war sie auch einfach noch nicht so weit. Es hätte zu viel Veränderung bedeutet, den Dingen klar ins Auge zu blicken. Und Veränderungen machen vielen Menschen Angst.

Ella hat das Herz am rechten Fleck. Als Not am Mann ist und auch noch Ina ausfällt, springt sie ein. Ohne Wenn und Aber. Und so lernt sie ihre Schwester zu verstehen und kann letztendlich verzeihen und ihre Schwester wieder in ihrem Herzen willkommen heißen.  Und endlich das Zuhause finden, nachdem sie sich immer gesehnt hat.

Das ist das Schöne an dieser Geschichte. Die bedingungslose Zuneigung. Das Füreinander da sein. Zueinander halten. Verzeihen.

Wer auf Familiengeschichten steht, in denen es um das Wesentliche geht oder auf Sommergeschichten am Meer, dem wird „Ein Zuhause auf Sylt“ auf jeden Fall gut gefallen. Eine wunderbare Geschichte, die das Herz erwärmt.

Ich gehe dann jetzt mal nach Ferienwohnungen auf Sylt schauen….

Herzlichen Dank an dieser Stelle an den Rowohlt Taschenbuch Verlag für das Rezensionsexemplar.