Der Bücher-Blog

Schlagwort: Abschied (Seite 4 von 6)

Rezension: “Eine kurze Geschichte vom Fallen – Was ich beim Sterben über das Leben lernte” von Joe Hammond

Zum Inhalt:

Seinen ersten Sturz nimmt Joe Hammond nicht allzu ernst. Kann eben passieren, doch als er öfter stürzt, wird ihm klar: „Hier stimmt etwas nicht“. Beim Arzt dann die niederschmetternde Diagnose: Joe Hammond wird innerhalb kürzester Zeit die Kontrolle über seine Gliedmaßen verlieren und letztendlich an der Erkrankung versterben. Ein Schock für die Familie. Seine Frau und seine beiden Kinder werden alleine zurückbleiben. In „Eine kurze Geschichte vom Fallen – Was ich beim Sterben über das Leben lernte“ nimmt er uns mit auf seinen Weg des Abschieds und des Loslassens von seinem Leben…

Meine Meinung:

Tatsächlich finde ich es schwierig, passende Worte zu dem Buch zu finden. Das Schicksal von Joe Hammond und seiner Familie ist tragisch und berührt mich sehr. Ich mag mir nicht vorstellen, wie es sein muss, zu wissen, dass man Tag für Tag immer mehr von sich selbst verliert, irgendwann vollständig auf fremde Hilfe angewiesen ist und dann – ohne jede Chance auf Heilung – sterben wird. Die Angst und die Trauer mag ich mir nicht mal ansatzweise ausmalen.

Joe Hammond nimmt uns ein Stück weit mit in seine Vergangenheit, die ihn zu dem Menschen gemacht hat, der er letztendlich geworden ist. Er lässt uns an wichtigen Erinnerungen teilhaben und auch an seinem Alltag als schwerkranker Mensch.

Gleichwohl fand ich das Buch zeitweise schwierig zu lesen, denn für mich fühlen sich seine Worte sehr distanziert und sachlich an. Aber vielleicht ist das auch einfach seine Art, mit dem Unausweichlichen umzugehen.

Ich mag mir darüber auch kein Urteil erlauben, denn es ist sein persönlicher Abschied von seinem Leben und mir steht darüber keine Beurteilung zu. Ich weiß nicht, wie ich mit dem Wissen um das baldige Ende umgehen würde.

Joe Hammond verlor Ende 2019 den Kampf gegen seine Krankheit und hinterlässt seine Frau und seine beiden Söhne.

Rezension: “Rock den Himmel, mein Held” von Ines Gillmeister

[als Werbung gekennzeichnet wegen Verlinkung]

Zum Inhalt:

Ines und Simon. Die ganz große Liebe. Für immer soll es sein. Ines ist gerade mit ihrem zweiten Kind schwanger, als sie eine Hiobs-Botschaft erhalten:  Simon ist unheilbar an Krebs erkrankt. „Für immer“ bedeutet plötzlich maximal nur noch ein paar Jahre. Die beiden sind geschockt. Traurig. Und doch nehmen sie voller Mut und Liebe den Kampf gegen Krebs „Kunibert“ auf. Eine Stammzellenspende soll Simon mehr Lebenszeit verschaffen, doch ein Spender ist nicht in Sicht. Ines mobilisiert alle Kräfte, um für Simon einen passenden Spender zu finden. Sie ruft einen Blog ins Leben, organisiert Typisierungsaktionen, doch für Simon wird niemand gefunden. Irgendwann ist klar, dass die Zeit, die ihnen bleibt, nur noch sehr kurz sein wird und doch wollen sie sie so intensiv nutzen, wie nur irgend möglich…

 

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Rezension: “Der Himmel kann warten” von Sofie Cramer

Zum Inhalt:

Seit frühster Kindheit ist Lilly herzkrank. Nur ein Spenderherz kann das junge Mädchen noch retten. Oftmals leidet sie unter ihrer Situation. Eines Tages stolpert sie im Forum „Last Exit“ über einen Beitrag von „Alleszerstörer“, der sie berührt. Kurzerhand antwortet sie auf seinen Beitrag…

Seit dem Tod seines Bruders lebt Len sehr zurückgezogen. Sein einziger Lebensinhalt ist die Arbeit in seiner Ausbildungswerkstatt. Am liebsten würde er mit seinem Leben Schluss machen. Doch eines Tages antwortet ihm jemand auf seinen Beitrag im Forum…

Len und Lilly – nur durch Zufall begegnen sie sich, doch dieser Zufall ändert für einen kurzen Augenblick ihr Leben….

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Rezension: “Wir beide und Er” von Alexandra Amber

Zum Inhalt:

Seit einigen Jahren ist Mia mit ihrem besten Freund Ben verheiratet. Die beiden wünschen sich sehnlichst ein Kind. Doch plötzlich taucht Mias Jugendliebe Jay wieder auf und Mia gerät sofort wieder in seinen Bann. Ben will Mia nicht verlieren und ihm ist klar: wenn er sich Jay in den Weg stellt, wird er Mia verlieren. Schließlich weiß er genau, wie sehr sie Jay damals geliebt hat. Als es zerbrochen ist, hat Ben sie ganz langsam und behutsam mit seiner Liebe und Zuneigung geheilt. Also beschließt Ben, Jay in ihrem gemeinsamen Leben willkommen zu heißen. Mia ist verwirrt und kann nicht glauben, dass Ben es wirklich ernst meint, als er ihr das OK gibt, mit Jay im Bett zu landen. Doch längst sind die längst verlorenen geglaubten Gefühle wieder da und Mia ist klar, dass sie Jay nicht wieder einfach so gehen lassen kann. Und so beginnt eine behutsame Liebesgeschichte zu Dritt, die eine Basis aus Liebe, Zuneigung und Respekt hat und doch ein tragisches Ende findet….

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Rezension: “Unsere verlorenen Herzen” von Krystal Sutherland

Zum Inhalt:

Manchmal denkt Henry, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Der 17jährige war noch nicht einmal in seinem Leben verliebt. Manchmal fragt er sich, ob mit ihm alles okay ist.

Im Theaterkurs begegnet er eines Tages Grace. Das Mädchen ist neu an seiner Schule und erfüllt kein einziges Attribut einer Highschool-Schönheit. Ganz im Gegenteil.

Sie humpelt, trägt viel zu große Jungsklamotten, wirkt sehr ungepflegt, redet kaum und ist sehr verschlossen. Zuerst beachtet Henry sie nicht, doch dann wird ihnen beiden die Leitung der Schülerzeitung angeboten und sie müssen sich zusammenraufen. Dabei berührt Grace Henry mehr, als er das erwartet hätte und irgendwann ist ihm klar, dass er sich verliebt hat. Doch Grace ist kein unbeschwertes junges Mädchen, das auf der Suche nach seiner großen Liebe ist. Denn sie hat bereits einen tiefen Verlust erlitten…

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Rezension: “Genau richtig” von Jostein Gaarder

Zum Inhalt:

Albert hat schlechte Nachrichten erfahren. Er ist krank. Sehr krank. Und er wird sterben. Schon bald. An dem Tag, an dem er diese Nachricht bekam, fährt er hinaus in die Hütte am See. Zum Glitretjern. Dem Zufluchtsort seiner Frau Eirin und ihm. Er beginnt über sein Leben nachzudenken. Seine Liebe zu Eirin. Und seine Liebe zu Marianne. Seine Erinnerungen zu Papier zu bringen. Sich an die Anfänge zu erinnern. Und über das Ende nachzudenken. Soll es heute Nacht enden?

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Rezension: “Wenn Donner und Licht sich berühren” von Brittainy C. Cherry

Zum Inhalt: Jasmine hat keine glückliche Kindheit. Immer wieder versucht sie den Ansprüchen ihrer Mutter gerecht zu werden, die nichts unversucht lässt, um Jasmine als Popstar bekannt zu machen. Dabei gehört ihr Herz dem Soul.  Doch davon will ihre Mutter nichts wissen.

Eines Tages begegnet ihr auf der Straße ihr Schulkamerad Elliott, der unbeschreiblich schöne Musik macht. Diese Musik ist, die die beiden zueinander finden lässt und ihr gesamtes Leben auf den Kopf stellt. Es könnte alles wunderbar sein, doch das Schicksal hat andere Pläne…

Erst viele Jahre später begegnen sich die beiden erneut. Doch Elliott ist nicht mehr der, der er war. Sein Herz ist zu Eis erfroren. Jasmine will nicht aufgeben. Tief in ihrem Inneren spürt sie, dass er sie immer noch liebt…

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Rezension “Nimm Zimt – Tröstende Rezepte in Zeiten der Trauer” von David Roth & Ingrid Niemeier

[als Werbung gekennzeichnet, da Rezensionsexemplar/Verlinkung]

Nach einem Verlust steht das Leben still. Oftmals für eine lange Zeit. Trauern braucht Zeit. Und Stille. Doch irgendwann sollte die Zeit anfangen, die Trauer abklingen zu lassen. Das fällt den meisten Menschen nicht so leicht. Sie sind zurückgezogen. Einsam. Traurig. Es kostet Kraft, sich wieder ins Leben zurückzufinden und andere Menschen wieder an sich heranzulassen.

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Rezension ” Deine Worte in meiner Seele” von Brittainy C. Cherry

Zum Inhalt: Seit ihre Zwillingsschwester Gabby starb, ist im Leben von Ashlyn nichts mehr, wie es war. Zu dem schmerzlichen Verlust ihrer anderen Hälfte kommt das Gefühl, dass ihre Mutter sie nicht mehr in ihrer Nähe ertragen kann. Als sie zu ihrem Vater und dessen neuer Familie nach Edgewood ziehen muss, wird dieses Gefühl übermächtig. Den einzigen Trost findet Ashlyn nur noch in ihren Büchern. Doch im Zug begegnet ihr Daniel. Er berührt ihr Herz und ihre Seele. Beide fühlen sich sofort zueinander hingezogen und beide geben diesem Gefühl nach. Und mit jedem Wort, dass sie miteinander teilen, ziehen sie einander immer tiefer in den Bann. Doch an Ashlyns erstem Schultag platzt die Seifenblase abrupt, denn Daniel ist ihr Lehrer….

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Rezension: “Drei Schritte zu Dir” von R. Lippincott, M, Daughtry & T. Iaconis

Zum Inhalt:

Schon ihr ganzes Leben verbringt Stella zum größten Teil im Krankenhaus. Sie leidet an Mukoviszidose. Unheilbar. Ihre einzige Chance auf eine bessere Lebensqualität und eine Verlängerung ihrer Lebenserwartung ist eine Spenderlunge. Darauf hofft sie und ist ausgesprochen akribisch, was die Einhaltung der Regeln bezüglich ihrer Krankheit ist. Ihr bester Freund im Krankhaus ist Poe, der ebenfalls an Mukoviszidose leidet. Auch wenn sie ihm nie näher als 2 Meter gekommen ist, ihn niemals umarmen kann, sind die beiden die besten Freunde.

Doch bei diesem Krankenhausaufenthalt ist alles anders. Ein neuer Junge ist auf der Station. Und bringt das Leben von Stella durcheinander. Denn seine Prognose ist noch viel schlechter, als die von Stella. Er kann es kaum erwarten, volljährig zu sein, um die Behandlung abbrechen zu können und die ihm verbleibende Zeit mit Reisen zu füllen. Doch als ihm Stella begegnet, ändert sich alles. Für beide. Und plötzlich ist die Regel, den anderen niemals berühren zu dürfen, unerträglich….

Meine Meinung:

*Schnief* Ein wunderbares, aber auch trauriges Buch. Stella ist so mutig und macht aus ihrer Lebenssituation das Beste. Niemals gibt sie die Hoffnung auf. Kämpft für sich, für ihre Eltern, für ihren besten Freund und schließlich auch für Will. Und verliebt sich ihn. Und Liebe ändert immer alles. Immer. Das Leben. Die Träume. Die Hoffnungen. Die Ängste. Es verändert die Parameter und auch Stellas Parameter verschieben sich.

Denn wieso soll sie Hoffnung auf ein Leben haben, wenn dieses eine Leben bedeutet, Will niemals nah sein zu dürfen? Ihn niemals berühren, niemals küssen zu können. Als ihr das klar wird, bricht eine Welt in ihr zusammen….

Will hat eigentlich schon aufgegeben. Seine Prognose ist mehr als schlecht. Vielleicht ein paar Jahre noch. Vielleicht aber auch nicht. Denn für eine Lungentransplantation ist er nicht mehr geeignet.  Doch diese paar Jahre möchte er nicht in einem Krankenhaus gefangen sein. Er will die Welt entdecken, solange er noch kann. Doch Stella berührt etwas in ihm und plötzlich will er leben. Für Stella. Für ihn. Weil er sich nicht vorstellen kann, sie zu verlassen…

Diese Geschichte kann kein wirkliches Happyend haben. Es sei denn, es gebe eine Art Wunderheilung. Das ist ein Gedanke, der einen die ganze Geschichte über begleitet. Die Tatsache, dass das Ende der irdischen Liebe von Stella und Will bereits in greifbarer Nähe ist. Und sie niemals die Chance haben, ein halbwegs normales Leben miteinander zu führen. Wie denn auch, wenn der Mindestabstand 1,5 Meter betragen muss?

Das Wissen, dass Du die Liebe Deines Lebens töten könntest, wenn Du sie berührst, muss die Hölle sein. Es ist einfach nur grausam, jemanden zu lieben, ohne ihm wirklich ganz nah sein zu können. Dieser Gedanke bringt mich zum Weinen, denn er ist einfach unfassbar traurig.

Doch Will und Stella dabei zu begleiten, wie sie die Liebe, die zwischen ihnen wächst, annehmen, wie sie die beiden wachsen lässt, Veränderungen in ihr Leben bringt, war herzergreifend. Die Geschichte ist – trotz aller Traurigkeit – wirklich wunder-wunderschön. Eines dieser seltenen Bücher, bei denen man traurig ist, wenn man sich am Ende von den Protagonisten verabschieden muss, weil man das Gefühl hat, Freunde zu verlassen.

Also ganz klare Leseempfehlung von mir für Freunde von Büchern mit emotionalem Tiefgang!

 

 

 

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